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World of Warcraft: Mists of Pandaria, Tagebuch 1 – Ja, ich bin eine Panda-Person

 

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[Die Mists of Pandaria Erweiterung für World of Warcraft fügt neue Inhalte sowohl zu den Anfangslevels als auch zu den späten Abschnitten des Spiels hinzu. Dies ist ein Blick darauf, wie die neuen Inhalte für Charaktere mit niedrigem Level auf einen neuen Spieler wirken. Später folgt auch ein blick auf die neuen Level 85-90 Zones von Pandaria.]

Fast jedes MMORPG, das ich bisher gespielt habe, leidet unter einem großen Problem. Es ist besonders schlimm in einem brandneuen Spiel oder in brandneuen Inhalten, die zu einem alten Spiel hinzukommen. Ich muss mich durch Mengen anderer Spieler kämpfen, die genau wie ich aussehen, um mit einem NPC sprechen zu können. „Ich habe noch nie jemanden wie Dich gesehen!“ stößt er erfreut hervor, ehe er mir eine Quest überträgt.
Wirklich? Ich kann nämlich jetzt schon 50 andere sehen und wenn ich zurückkehre, um meine zehn toten Dinge abzugeben, werden einhundert brandneue Spieler da sein.

Einer von vielen zu sein, die in der Pandamenge mit kognitiver Dissonanz konfrontiert werden, ist nichts Neues, Ungewöhnliches oder Unerwartetes. Es ist jedoch der erste in einer Reihe vieler Events, die mich wissen lassen, dass sich Mists of Pandaria nicht im Geringsten darum schert, was ein wirklicher Neuling über World of Warcraft denkt. Eigentlich lüge ich. Es ist der zweite Event dieser Art. Der erste passierte, ehe ich mich überhaupt ins Spiel einloggte, als ich erkennen musste, dass der Erwerb von Mists of Pandaria keinen Zugang zum Hauptspiel beinhaltet und auch nicht für ein Upgrade eines World of Warcraft Tesst-Accounts verwendet werden kann. Sie müssen zuerst das Hauptspiel (nun in Battle Chest Form mit zwei Erweiterungen erhältlich) erwerben.

Ich bin ein wirklich rarer Spieler, nämlich ein absoluter Neuling in Sachen World of Warcraft. Ich habe viele MMOs gespielt, darunter auch WoW Klone und Konkurrenten, aber abgesehen von drei oder vier Wochen vor einigen Jahren und einem kurzen Abstecher in die Pandaria Beta ist dies das erste Mal, das ich mich wirkliche hinsetzte, um das Spiel zu spielen, das das Genre dominiert.

Es tut mir leid, dass ich darauf hinweisen muss, dass Mists of Pandaria mit Ausnahme der wunderbaren Musik und der üppigen Landschaften eigentlich nichts Neues oder Besonderes bietet, das neue Spieler anziehen könnte. Stattdessen bekam ich ständig das Gefühl, dass das Spiel von mir erwartete, über Informationen zu verfügen, die durch normales Gameplay nicht wirklich klar gemacht werden. Ich forschte im Internet nach, um herauszufinden, dass ich Item Comparison (Vergleich von Gegenständen) Tooltips erhalten konnte, indem ich Shift gedrückt halte, während ich die Dressing Room Funktion durch puren Zufall entdeckte. Es erforderte nicht gerade die geistigen Fähigkeiten eines Raketenwissenschafters, um herauszubekommen, was ich tun musste, nachdem ich zum ersten Mal gestorben war (in einem Rübenfeld), aber es hätte viel deutlicher gemacht werden können, was meine Optionen sind – und warum.

Außerdem konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Wandering Isle, auf der ich begann, zwar eine sorgfältig gestaltete Erfahrung ist, aber letztlich eine ohne große Bedeutung. Als ich hunderte Spieler sah, die mit denselben Gegenständen und Gewändern ausgestattet waren wie ich, wurde ich schmerzlich daran erinnert, dass Individualität, bei Level 10, mehr oder weniger wertlos ist – und das sind auch meine Belohnungen für die erfolgreiche Absolvierung von Quests. Drei Westen/Wams-Upgrades in 10 Levels? Sicher, die zusätzliche Rüstung war willkommen, aber wenn man eine Belohnung nicht einmal 20 Minuten behält, bedeutet das doch wohl, dass sie mehr oder weniger sinnlos ist.

Ich war jedoch sehr erfreut, dass ich eine Story entdeckte. Es ist nicht die Story meines kleines Schurken, sondern diejenige der Pandaren NPCs, die den Neuling durch die Levels 1-12 begleiten und diesen darauf vorbereiten, sich entweder für die Horde oder die Alliance zu entscheiden. Sie erzählen eine ganz schön dramatische Geschichte. Denke ich zumindest. Nachdem ich in Stormwind Keep eingetroffen war und den dortigen König getroffen hatte, war meine bärige Begleiterin plötzlich verschwunden. Ich bin mir sicher, dass ihre Geschichte früher oder später wieder auftauchen wird, denn die Worte des Königs waren ein zu düsteres Omen, als dass dies nicht der Fall sein sollte, aber ich habe noch nicht die geringste Ahnung, wo und wann das sein wird. Ich hoffe jedoch, dass ich nicht 70 Levels auf das nächste Kapitel warten muss.

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Die Panda-Seifenoper ist durchaus glaubwürdig. Die Quests, die rundherum zu erledigen sind, sind hingegen nicht sonderlich bemerkenswert. Ich muss 6, 8, 10 oder 12 von irgendwas töten. Oder genauer, ich muss die zuvor genannte Zahl von Dingen von Leichen von Kreaturen sammeln, die ich zuvor getötet habe, aber selbstverständlich lässt nicht jedes getötete Wesen ein Was-auch-immer fallen. Irgendwann sagt mein Journal das ich alles beisammen habe und ich suche nach dem Marker auf der Karte, der mir sagt, dass ich meine Beute bei jemandem abliefern soll, der sie brauchen kann. So ist das eben in dieser Welt. Ich bin zwar kein allzu großer Fan dieser Art von Quests, aber wesentlich mehr stört mich, dass ich andere Spieler meiden und warten muss, bis die Reihe an mir ist, die Quest zu erledigen. Aber WoW war immer schon so.

Als ich auf der Wandering Isle umherwanderte, hatte ich das Gefühl, ich würde das EPCOT Center in Florida besuchen. Dies ist eine Variation auf eine chinesische Mythologie, die es so nie wirklich gegeben hat, eine außergewöhnlich sorgfältig gestaltete hufeisenförmige Tour rund um diese Insel. Das Timing der Quests ist exzellent gemanagt, fast wie eine Warteschlange in einem Vergnügungspark. Ich beendete meine 50. Quest fast genau in dem Moment, in dem ich Level 10 und zugleich den letzten Abschnitt meiner Tour erreichte. Dort traf ich sowohl auf die Horde als auch auf die Alliance und absolvierte in rascher Folge zwei weitere Levels und die restlichen Inhalte des Stargebiets, wobei ich mit Vertretern beider Fraktionen zusammenarbeiten konnte.

Nachdem ich so behutsam durch ein ziemlich übersichtliches Startgebiet geführt wurde, fand ich es enttäuschend und überraschend, einfach so in die „Alte Welt“ entlassen zu werden, ohne eine klare Vorstellung zu haben, in welche Richtung sich meine Geschichte weiterentwickeln sollte. Nun bin ich, wie es in großen Spielwelten zumeist der Fall ist, ein wenig Söldner und erledige Aufgaben für jedes Rufzeichen, das auf meinem Weg aufleuchtet. Vielleicht wird mir das Spiel irgendwann zeigen, wie ich selbst Gegenstände herstellen kann. Und vielleicht wird es mir irgendwann danach einen Grund fürs Weiterspielen bieten, der über „irgendwann wirst Du Level 80 erreichen und Belohnungen erhalten können, die wert sind, behalten zu werden.“

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