Fiona Apple
The Idler Wheel Is Wiser Than the Driver of the Screw and Whipping Cords Will Serve You More Than Ropes Will Ever Do
(Clean Slate/Epic)
Wie der vollständige Titel von Fiona Apples viertem Album erahnen lässt, ist The Idler Wheel Is Wiser Than the Driver of the Screw and Whipping Cords Will Serve You More Than Ropes Will Ever Do ein herausforderndes Angebot. Es bietet Glockenspiel, Schreie vom Spielplatz und Schlagzeugmotive, wie man sie von diversen Eingeborenenstämmen her kennt, während das für sie typische Klavier mitunter klingt, als fiele es die sprichwörtlichen Stufen hinunter. Und doch weisen die schrägen, jazzartigen, verspielten Melodien den Weg zu Songs von ergreifender Offenheit und Emotion. „I just want to feel everything“, verkündet diese postmoderne Billie Holiday inmitten von Geschichten über romantische Furcht und Verwirrung und Tränen auf Essgeschirr. Auf „Left Alone“ fragt sie, wie irgendjemand sie lieben kann, „When all I do is beg to be left alone“, während „Regret“s gekreischte Anklage eines Mannes, dessen Stimme wie „hot piss" ist, schwer zu vergessen ist. Hier Gebrauch von Sprache und Bildern – „moribund sluts“, „orotund mutts" und Männer, die in sie hineinschneiden wie heiße Messer durch Butter – ist überwältigend und teils verwirrend. Dieses Album verlangt den Zuhörern einiges ab, belohnt die Aufmerksamkeit aber mit zahllosen großartigen Momenten.
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