Ich war schon immer ein großer Fan der Farbproben in der Malerfarbenabteilung von Baumärkten. Diese anspruchslosen Stücke Papier, die mit Farbverläufen geschmückt sind, machten mich mit einer Welt bekannt, die nicht einfach nur schwarz und weiß ist, sondern mit 50 Graustufen, dutzenden Orangetönen und mehr Grüntönen aufwartet, als je jemand brauchen könnte. Sie bereiteten mich auch auf Blendoku vor.
Blendoku, geschaffen von Yeong-Hao Han und dem ehemaligen Bioware Entwickler Rod Green (grün!) ist ein Spiel, in dem es darum geht, die Feinheiten der Farbmischung zu erforschen. Han ließ sich dazu von Farbübungen, die er in der Kunstschule absolvieren musste, inspirieren. Er dachte sich, dass es ein netter Zeitvertreib sei, die Farbstufen zwischen rot und grün einzufügen. Mit dieser Einschätzung lag er richtig.
Den Spielern wird ein Spielfeld präsentiert, auf dem verschiedene Schlüsselfarben bereits an Ort und Stelle sind. Über dem Spielfeld befindet sich eine Auswahl unterschiedlich gefärbter Quadrate. Die Aufgabe besteht darin, diese farbigen Quadrate in der richtigen farblichen Reihenfolge einzuordnen. Das Ganze ist fast wie ein Kreuzworträtsel, nur mit Farben anstelle von Buchstaben.
Die Präsentation ist einfach und auf das Wichtigste reduziert. Weder Musik noch auffällig gestaltete Hintergründe lenken die Spieler von der Aufgabe ab. Sie sind hier, um mit Farben zu spielen – und mit Farben sollen sie spielen. Sie werden klein anfangen. Zunächst gilt es nur, fünf verschiedene Grüntöne in die richtige Reihenfolge zu bringen. Schon bald werden die Layouts komplizierter, denn es kommen Farben hinzu und die Pfade beginnen, sich zu verzweigen. Zu eruieren, wie die Farben ineinander übergehen, ist ein Lernprozess – und hier kann man einiges lernen.
Blendoku ist eine so einmalige Erfahrung mit so großem Suchtpotenzial, dass mir Yeong-Hao Han ein wenig leid tut, weil er das Spiel gratis hergibt. Er bietet den Spielern beachtliche 475 Levels (150 einfach und mittelschwer, 100 schwer und 75 für Meister), die allesamt absolut kostenlos gespielt werden können. Es gibt allerdings Werbeanzeigen, doch die können gegen eine einmalige Zahlung von 99 Cent entfernt werden, die Ihnen daneben auch noch fünf Tipps pro Tag einbringt.
Ich empfehle, den Dollar zu bezahlen, auch wenn Sie die Tipps nicht brauchen sollten. Han verdient diesen kleinen Obolus dafür, dass es ihm gelungen ist, die Freude und das Erstaunen, die das Betrachten von Farbproben mit sich bringt, in einem Spiel einzufangen.
Blendoku
- Genre: Color Puzzles
- Entwickler: Yeong Hao Han
- Plattform: iOS, Android
- Preis: Gratis
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