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Dead Island: Riptide - Der Spaß und Spiele Test

 

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Dead Island: Riptide ist nicht nur eines der am geschmackvollsten beworbenen Spiele des Jahres 2013, sondern auch eine Halb-Fortsetzung eines der meistverkauften Spiele der letzten Jahre. Ja, Dead Island war ein absoluter Top-Hit, weil jeder ein Open-World-Survival-Zpmbie-Spiel spielen möchte. Oder zumindest spielen wollte. Hmm.

Hier erfahren Sie, was ich davon halte. .

Dead Island: Riptide ist mehr Dead Island. Wie viel mehr? Ungefähr so viel wie beim letzten Mal. Es bietet einen weiteren Charakter (sowie die Charaktere aus dem Original), und spielt das ganze alberne Drama noch einmal durch, nur eine Insel weiter. Nach dem obligatorischen linearen Tutorial, das diesmal auf einem sinkenden Schiff angesiedelt ist, begeben Sie sich in ein tropisches Paradies voller reanimierter verrottender Leichen. Videospiele!

Ich hatte viel Spaß mit dem ersten Dead Island, obwohl das Ganze eindeutig albern war und wenig tat, um glaubwürdiger zu wirken. Es gibt hier viele löbliche Feature, die uns genau so ein Spiel bescheren, wie wir es mittlerweile von Titeln dieser Art erwarten, ja fordern: eine große offene Welt, die in verschiedene Levels unterteilt ist, verbesserbare Ausrüstung, viele intensive Nahkämpfe, bei denen das Blut nur so spritzt, Erkundungen, Einsammeln aller möglicher Dinge, um überleben zu können, und eine Mischung von linearen Missionen mit dem generell offenen Ende des übrigen Spiels. All diese Aspekte sind auf die eine oder andere Art problematisch, aber als loser Bauplan für ein Spiel haben sie durchaus ihren Reiz. Und Techlands Chrome Engine setzt das alles auch noch mit schicker Grafik um.

Vor allem zwei Dinge wurden am ersten Spiel kritisiert: Zunächst waren da die Bugs. Es war durchsetzt mit Dingen, die nicht richtig funktionierten. Einige davon wurden später mittels Patch behoben, aber viele stören bis heute das Spielvergnügen und hängen herum wie die Eingeweide eines unglücklichen Touristen. Und dann war da noch der verrückte Mangel an Logik bei allem, was mit den Systemen des Spiels zu tun hatte. Sie werden sich vielleicht noch daran erinnern, dass man zum Beispiel tausende Dollar zahlen musste, um einen Baseballschläger reparieren zu lassen. Und Seltsamkeiten dieser Art gab es viele.

Riptide scheint dem ersten dieser Probleme ordentlich zu Leibe zu rücken. Abgesehen von einigen seltsamen Glitches scheint das Spiel sehr sorgfältig programmiert und überprüft worden zu sein. Das hängt wahrscheinlich auch damit zusammen, dass man das erste Spiel als Grundgerüst verwendete und so wenig Schwierigkeiten hatte, hier und da einige zusätzliche Zeilen Code einzufügen, um die knirschenden Teile in Ordnung zu bringen. Das ist also beruhigend.

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Und was die Logik des Rests des Spiels betrifft, nun ja, es bleibt dabei, dass Widerspruchsfreiheit keine vorrangige Rolle spielt. Und okay, ich verstehe es, dieses Spiel ist nur ein Vorwand, um eine schöne Insel erkunden und untote Dinge töten zu können – bevorzugt mit einigen Freunden – und genau das wird geboten (ich möchte ausdrücklich erwähnen, dass mir das Design der Insel wirklich gut gefällt und dass es großen Spaß macht, sie zu erkunden, egal ob zu Fuß, mit dem Auto oder im Boot). Aber ich kann mich des Gefühls nicht erwehren, dass die Designer durchaus einen Weg hätten finden können, dafür zu sorgen, dass man keinen Bauplan (Blueprint) benötigt, um einen Baseballschläger zu „verbessern“, indem man Nägel einschlägt. Und dass einem ein NPC einen Energy Drink für $3534 verkaufen möchte, ist auch nicht wirklich lustig. Und dass man demselben NPC einen ganz gewöhnlichen Stock, den man direkt bei ihm gefunden hat, für $100 verkaufen kann, gibt einem das Gefühl, in eine Folge von Twilight Zone geraten zu sein. Surreal das Ganze. Ich weiß schon, dass das nur ein Kunstgriff ist, um gewisse Dinge möglich zu machen. In der realen Welt gibt es keine Leute, die mit ihren magischen Shops herumwandern, in der realen Welt gibt es auch keine Zombieinvasionen… aber es muss bessere Wege geben, das umzusetzen.

Dann ist da noch der Mangel an Flair beim Charakterdesign, Leveldesign und, nun ja, bei allem, was außerhalb der Gestaltung der Umgebungen liegt.Das Spiel verfügt nicht über genügend Leben oder Farbe, um das Interesse der Spieler am Setting wachzuhalten. Selbst die Fähigkeit des neuen Typen, Bösewichte zu treten, als hätte er ein drittes Bein, das aus einem pneumatischen Esel gemacht wurde, ist in dieser Beziehung zu wenig.

Das Ganze wird besser, wenn man mit anderen gemeinsam spielt. Das Spiel wandelt sich dann von einem düsteren einsamen Schädeleinschläger zu etwas viel Manischerem, zu etwas, das Möglichkeiten für die Zusammenarbeit als Gruppe bietet, um Zombies zu erledigen, was ich in anderen Spielen so noch nicht gesehen habe. Aber auch das reichte nicht, um mich wirklich für Dead Island: Riptide zu begeistern.

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Das fundamentale, dem Spiel den Rücken brechende Problem, das ich mit Riptide habe, ist, dass es zwar sorgfältiger ausgearbeitet ist als der Vorgänger, dass aber nichts unternommen wurde, um die schlurfenden Designschwächen auszumerzen, die schon beim ersten Mal an unseren Knöcheln nagten. Ich habe einige davon schon erwähnt, aber dazu kommen noch das Problem des schlechten Skripts und der generelle Mangel an Phantasie. Technisch ist es sehr nahe daran, einer der ganz großen Titel zu sein. Konzeptuell ist es sehr nahe daran, zu den großen zu gehören. Das Design ist jedoch nur durchschnittlich. Das Resultat ist ein Spiel, das auf keiner Front gewinnen kann. Selbst bei den Kämpfen hat man das Gefühl, sie könnten besser sein. Macht es wirklich Sinn, so lange zu brauchen, bis man wieder auf den Beinen ist? Sollten verbesserte Hackmesser wirklich besser sein als Schrotflinten? Hmm.

Dead Island: Riptide trägt ein mysteriöses Virus in sich, das nur schwer zu kurieren ist: Langeweile. Es ist ein Virus, das dieses Spiel und sein Vorgänger sicher auf andere Spiele übertragen werden, weil sie so erfolgreich sind. Spieldesigner werden annehmen, dass DIES DAS IST WAS DIE LEUTE WOLLEN, und mehr davon machen. Aber ich habe im Laufe der Jahre schon viele Zombies getötet – und dieses Spiel ist kein Highlight im Kampf gegen die digitalen Untoten. Ich könnte es blumiger ausdrücken und ich könnte die Knochen mit Zuckerguss überziehen, aber ich bin wirklich der Ansicht, dass es so viele andere Spiele gibt, die die Menschheit spielen muss. Es gibt so viele andere Titel, für die Sie Ihr Geld ausgeben können. Ja, das Abschlachten von Zombies macht Spaß – und gemeinsam mit Freunden noch mehr -, aber dieses Spiel ist nicht gut genug. Vielleicht hat es nie gereicht, einfach nur Zombies zu töten…

Und eine Bewertung? Ich gebe diesem Expandalone ein schwaches, rostiges Sägeblatt aus einer verrottenden menschlichen Nase. Und nicht einen Mikroprozentpunkt mehr.

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