Ich glaube nicht, dass ich eine besonders strittige Meinung vertrete, wenn ich sage, dass Resident Evil schon seit langer, langer Zeit nicht mehr richtig gruselig ist. Resident Evil 4 (über die abgrundtief schlechte PC-Portierung breiten wir lieber den Mantel des Schweigens) war ein tolles Actionspiel, Resident Evil 5 ein anstößig harmloses Actionspiel und Resident Evil 6 sollte illegal sein. Aber Resident Evil Revelations konnte auf den Handhelds ziemlich überzeugen und ich fange schön langsam an zu verstehen, warum das so ist. Das Schiff sieht ordentlich beengend aus – klaustrophobische Atmosphäre ist immer wichtig für ein gutes Horrorspiel -, die Monster sind nicht einfach nur normale Menschen, deren Köpfe sich manchmal in böse Spaghetti verwandeln und das Spiel scheint zu versuchen, sich die natürliche menschliche Angst vor dem Ertrinken zu Nutze zu machen. Das ist interessant, aber kann es auch Spaß machen? Ich hoffe es jedenfalls. Vorerst müssen wir jedoch mit diesem Bildmaterial und drei Entwicklern vorlieb nehmen, die diverse Behind-the-Scenes-Geheimnisse ausplaudern.
Also ja, ich bin ein Fan der Idee, die lungenunfreundliche Natur des Wassers für Horrormomente zu nützen, aber ich habe gewisse Bedenken, wie sich das spielerisch interessant umsetzen lässt. Das treibt mich in Filmen in den Wahnsinn (auf gute Weise), aber „ohmanohjeeztheclockistickingbetterswimfasteroopsyouredead” Abschnitte in Spielen treiben mich in den Wahnsinn (auf sehr schlechte Art). Ich gehe allerdings davon aus, das große Teile des Spiel der einen oder anderen Resident Evil Tradition treu bleiben werden, weshalb ich mir keinen Wasserpark des Todes erwarte.
Jedenfalls erscheint das Spiel am 24. Mai in unseren mit Untoten infizierten virtuellen Gewässern. Ich erhoffe mit einen sättigenden, leicht gruseligen Snack, aber nicht unbedingt eine große Mahlzeit, die wochenlang vorhält.
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