Als ich mir den Trailer für das kommende Batman-Spiel ansah, der vor einigen Tagen veröffentlicht wurde, kam mir sofort ein Gedanke: Man kann nicht erkennen, dass es sich um ein Prequel handelt. Und das ist nichts Gutes.
Nichts an Batmans Look oder Benehmen in diesem vier Minuten langen Clip lässt darauf schließen, dass er sich in den frühen Tagen seiner Karriere als Kämpfer gegen das Verbrechen befindet. Insgesamt könnte es einfach nur ein weiteres Batman-Videospiel sein, das den vorherigen ziemlich ähnlich sieht. Das war natürlich zu erwarten, weil die Marketingleute von Warner Bros. möchten, dass es sofort als Teil derselben Serie zu erkennen ist, obwohl es von einem anderen Studio gemacht wird. Aber indem man dies versucht, opfert man das, was am ehesten für ein Prequel spricht.
Arkham Origins’ größte und beste Gelegenheit ist, den Spielern einen Bruce Wayne zu zeigen, der sich diese Identität namens Batman aufbaut. Die frühen Tage des Dark Knight haben interessante Geschichten zu bieten. Verdammt, es gibt ein ganzes Untergenre des Bat-Mythos, das sich nur mit dem ersten Jahr von Batmans Kreuzzug befasst. Aber der Schlüssel dazu, dass solche unterfangen funktionieren, ist, sicherzustellen, dass das Publikum sich nicht angesichts der langen Lebensgeschichte des Charakters verwundert und verärgert am Kopf kratzt.
Sicher, die Idee, in Videos nach Hinweisen zu suchen, hört sich cool an und könnte eine der bessren Erweiterungen der Batman-Spiel-Formel sein, aber wenn das Ganze nicht darauf hinausläuft, dass Batman so lernt, ein besserer Detektiv zu sein, ist es nur ein Gameplay-Gimmick. Dasselbe gilt für die Mechanik, die Feinden erlaubt, Batmans Attacken zu kontern. Wenn deutlich gemacht wird, dass sie dies können, weil der jüngere Batman als Kämpfer noch nicht so erfahren und gewandt ist, dann lasse ich mir diese gekonterten Konterkonter gerne gefallen. Das ist das Hauptproblem aller Prequels. Wie schafft man es, den Spielern das Gefühl zu geben, ein genauso toller und harter Kerl zu sein wie in den früheren Spielen, und zugleich dafür zu sorgen, dass der Protagonist jung und unerfahren wirkt?
Noch problematischer ist, dass allfällige Erklärungen die Trance unterbrechen könnten, in die Warner Bros. Montreal die Spieler versetzen möchte. Das Spiel könnte eine ausgedehnte Rückblende sein, die von einem älteren Batman erzählt wird. Sie wissen schon, diese ganze „Ich war jung und übermütig“ Leier. Wie auch immer die Entwickler mit diesem Prequel-Problem umgehen, sie müssen darauf bedacht sein, den unerfahreneren Batman nicht zu einem härteren und gewiefteren Kerl zu machen, als es die älteren Versionen in Arkham Asylum und Arkham City sind. Und das muss erreicht werden, ohne Batman wie einen Schwächling wirken zu lassen.
Das kann geschafft werden. Batman: Year One, der Mask of the Phantasm Film und der Venom Handlungsstrang zeigen uns einen Bruce Wayne, der viel fehlbarer ist als der Held, der er später werden wird. Man versteht, warum er zum Einzelgänger und besessen Planer wird und sich emotional immer mehr verschließt. Die Idee, dass man als Spieler Batman dabei hilft, sich zu entwickeln, indem man ihn auf seinem Weg vom reichen Typen in einem gepanzerten Outfit zu einem gefürchteten, aus dem Schatten zuschlagenden Jäger begleitet, könnte das Verlockendste sein, was Arkham Origins mitbringt. Die vorangegangenen Batman-Spiele ließen Sie in die Rolle des Dark Knight auf dem Gipfel seiner Kräfte schlüpfen. Dieses Spiel sollte Ihnen ermöglichen, ihm dabei zu helfen, an diesen Punkt zu gelangen.
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