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Sigur Rós: Kveikur (Albumkritik)

 

Sigur Rós: Kveikur (XL)

Bewertung

Die isländischen Experimentalmusiker Sigur Rós verneinten vor kurzem, dass sie ihre Alben zusammen mit Elfen auf einem Berggipfel einspielen, auch wenn ihre epische, atmosphärische Musik, die die Rockkritiker oft dazu bringt, ihren Thesaurus zu bemühen, dazu angetan ist, diesen Eindruck zu erwecken. Auch ohne kleine grüne Männchen und andere Sagengestalten behält ihr siebentes Album den Sound von Schneefällen im Himmel bei, der wohl einer Klangkathedrale zu entstammen scheint. Aber die Band hat seit dem Abgang von Gründer Kjartan Sveinsson im Jahre 2012 einige Veränderungen vorgenommen. Nun erfreut man uns auch mit industriellen Klängen, Schlagwerkwänden und vielleicht sogar ein wenig Laibach-artigem Sturm und Drang. Jónsi Birgissons Gesang ist so zart und leicht wie eh und je, gleitet aber nun über verzerrte Gitarren, Trompeten und etwas, das sich einmal wie eine Betrunkener anhört, der in ein Kartonrohr lallt. Die Titelnummer könnte man als Industrial Gothic bezeichnen: sie ist definitiv nicht leicht verdaulich. Das Glocken läutende „Stormur“ ist wunderbar und im hochfliegenden „Isjaki“ und dem hübschen Abschlusssong „Var“ findet sich reichlich glaziale Schönheit. Es ist jedoch eine unterschwellige Bedrohlichkeit zu hören, die es bisher nicht gab, und der Schmutz unter ihren Fingernägeln scheint ihnen ganz recht zu sein. 

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