Erster Eindruck: Skyrims Falskaar Mod

 

Falskaar ist eine Narrheit. Es sollte nicht existieren. Es ist eine List eines 19-jährigen Modders, um Bethesda zu beweisen, dass er etwas kreieren kann, das mit den offiziellen DLC Packs problemlos mithalten kann, allerdings mit viel geringeren Ressourcen. Für einen Amateur nimmt er den mund ganz schön voll. Kann so etwas vollbracht werden? Skyrim ist für Abenteurer und Touristen gemacht, nicht nur für Spieler, die von einer Quest zur nächsten hetzen. Es ist ebenso sehr ein Ort wie ein Spiel. Ist Falsakaar ein Ort? Ich verbrachte den gestrigen Tag damit, das herauszufinden.

Es ist ein Ort, ein Gebiet. Ein neues Land, das von Skyrim abgesondert ist. Es gab eine Weile Frieden, aber die Konflikte des Hauptlandes machen sich auch hier langsam bemerkbar. Die Mod hat ungefähr ein Drittel der Größe des Hauptspiels, was für mich ausreicht, sie so zu spielen, wie ich für gewöhnlich Skyrim spiele: ich hüpfe wie ein Blödmann über die Wiesen und Felder. In diesen Spielen bin ich auf Urlaub. Es hat keinen Sinn, die Hauptquest zu übernehmen, wenn ich nicht einfach in die Wälder marschieren und nach Abenteuern suchen kann. Würden hier nur Jarls andere Jarls anschreien, würde mich as Ganze nicht interessieren.

Die Handlung der Mod beginnt nicht weit von Riften. Sie betreten eine Höhle, die jeder beliebige Dungeon in Skyrim sein könnte, was gleich das erste Statement von Falskaar ist: Dies ist keine affektierte, überzogene Überarbeitung des Hauptspiels. Hier gibt es keine Vampire, nur mehr Skyrim. Ich kämpfte und plünderte mich vorsichtig durch einen linearen, von Banditen bewachten Korridor, der tief in die Erde gehauen wurde. Je weiter und tiefer man vordringt, desto stärker wird das Design von den Dwemer beeinflusst. Man hat fast den Eindruck, diese Kultur würde mit dem Grundwasser einsickern. Ein Bosskampf gegen einen riesigen mechanischen Dwemer bestätigt, dass dies ihr Territorium ist. Er bewachte ein Portal.

Falskaar liegt auf der anderen Seite dieses Portals. In der Tradition aller Portale in allen Spielen bricht auch dieses zusammen, sobald es Sie nach Falskaar verfrachtet hat. Sie werden durch einen weiteren Dungeon geführt, dann zu einer Rettungsmission verpflichtet, ehe Sie endlich nach Lust und Laune erkunden können. Bevor man mich in die lokalen Streitigkeiten verwickeln konnte, wanderte ich schnell in die Wildnis. Es wird sofort offenkundig, dass Falskaar nicht so hektisch und laut ist wie Skyrim. Während sich in Skyrim überall Dungeons öffnen oder wütende Zauberer lauern, findet man hier vor allem Wald vor. Abe er ist nicht leer: Schon sehr bald stieß ich auf die Überreste eines Kampfes zwischen Banditen und Wachen; ich verärgerte einen Riesen und seine Mammuts, indem sich den Weg durch ihr Lager abkürzte; ich wurde dafür, dass ich es wagte, im eisigen Meer zu schwimmen, mit einer Insel voller Wölfe und mit einem Dungeon belohnt. Aber man kann den Unterschied zwischen einer Welt, die von den vielen geübten Händen der Spielemeister von Bethesda geschaffen wurde, und einer, die von einem engagierten und unglaublich talentierten Amateur kreiert wurde, unschwer erkennen. Ich wusste einfach, wohin ich schauen musste.

Die Welt dieser Mod ist auch sehr hübsch, auf eine funktionelle Art. Das ist für mich die Hälfte der Zeit Belohnung genug, weshalb ich einige Ansichtskarten-Screenshots machte, während ich mich eigentlich der Hauptquest widmen sollte, denn es gibt für Screenshots nun einmal kaum ein besseres Spiel als Skyrim.

Wenn der Erkundungsaspekt ein wenig zu kurz kommt, liegt das nur daran, dass sich der Macher mit enormer Besessenheit den Quests widmete. Es ist eine unglaublich gut gemachte Soap Opera, die sich mit Männern befasst, die um das streiten, was sie haben, und dies verteidigen möchten. Das Ganze beginnt mit einigen wenigen Überfällen von Banditen, aber schon bald musste ich durch geheime Gänge aus brennenden Städten fliehen. Oder ich drang auf der Suche nach Geheimnissen in Waffenkammern ein, wobei ich mich durch einen Banditenschuppen kämpfen musste, der sich über mehrere Ebenen erstreckt, was mir erst nach einigen Versuchen gelang, Ich weiß nicht, ob das daran lag, dass die AI überarbeitet wurde, oder nur daran, dass mein Charakter brandneu war, aber dieser Dungeon war ein sehr harter Kampf, in dessen Verlauf ich immer wieder von mehreren Gegnern umzingelt wurde. Es war beileibe nicht das einzige Mal, das ich einen Dungeon mehrmals in Angriff nehmen musste. Aber das störte mich nicht, da sie gut gestaltet sind und die meisten einem erlauben, sie zu verlassen, ohne zurückgehen zu müssen.

Es mag nur ein nordischer Kopfstoßwettbewerb sein, aber diese Köpfe tragen Kronen. Viel steht auf dem Spiel und der Mod gelingt dieser eigenartige Skyrim Trick, interessante Herausforderungen in Form endloser Reden zu präsentieren. Aber der Umstand, dass es diese überhaupt gibt, ist Beweis für die irren Schritte, die nötig waren, um Falskaar zu dem zu machen, was es ist: Viele Stunden Dialog wurden für die Mod aufgenommen. Nicht enden wollene reden entströmen Mündern, die stumm sein sollten. Das ermüdete Nordisch (Nordic) von Skyrim wird genau getroffen. Selbst NPC Bemerkungen wurden aufgenommen, wobei sich einige sogar zu meiner elfischen Erscheinung äußerten. Das ist irre: einige wirklich engagierte, hoffnungsvolle Amateure schaffen es, beinahe an Bethesdas Veröffentlichungen heranzukommen. Darauf können sie stolz sein – und Bethesda sollte sich ein wenig schämen.

Den Hauptstorypfad zu verlassen und die Leben der Stadtbewohner unter die Lupe zu nehmen, ist eine gute Methode, um der von Zorn geprägten nordischen Politik zu entkommen. Es werden interessante Ablenkungen geboten, etwa die Geschichte von verschwundenen Kühen, die Sie schließlich zu einer Höhle voller Necromancer führt. Ich half einem Farmarbeiter dabei, herauszufinden, von wem er abstammt, und trieb ein vermisstes Familienerbstück wieder auf. Dieser Raum für kleinere, für Familiendramen, während sich der Rest der Welt im Krieg befindet, zeugt von Verständnis für die Struktur des Hauptspiels und es wurde mit großer Sorgfalt an den Dungeons gearbeitet, zu denen viele dieser Storys schlussendlich führen.

Das diese Mod nie ganz an die Höhen einer professionellen Arbeit herankommt, ist nicht als Kritik zu verstehen. Falskaars Existenz ist bemerkenswert und Bethesda sollte sich wirklich intensiv mit Modder Alexander J. Velicky unterhalten. Er ist ein künftiger Design Lead und diese tolle Mod ist der Beweis. Ich habe einige Stunden gespielt, nicht so viel, wie ich eigentlich sollte und wollte, was dem Umstand zu verdanken ist, dass mein PC einige Male abstürzte (nicht Schuld der Mod) und dass ich es einfach nicht schaffe, einen Berg nicht zu erklettern, aber ich habe das Gefühl, dass es noch viel mehr zu entdecken gibt. Derzeit habe ich der Hauptstory den Rücken gekehrt, obwohl viel auf dem Spiel steht, aber ich werde Ihnen nicht sagen, worum es sich handelt und warum ich mich anderem widme. Die größten Vorzüge von Falskaar sind die Story und ihre Präsentation. Dieses Erlebnis sollten Sie sich nicht entgehen lassen.