Das Neueste

Lost Planet 3 – Der Spaß und Spiele Test

 

lost planet 3 review 01

Lost Planet 3 spielt vor den Ereignissen der vorangegangenen Spiele und entführt die Spieler wiederum auf den eisigen Planeten E.D.N. III, der zu Beginn des Spiels noch großteils unerforscht ist. Sie schlüpfen in die Rolle von Jim Peyton, einem der ersten menschlichen Kolonisten auf dem Planeten, der die Mysterien und Gefahren der prosperierenden neuen Welt aufdeckt. Jim ist ein Familienmensch, der nur seinem Broterwerb – er sammelt T-Energie und tötet Akrid- nachgeht und ansonsten seine Ruhe haben möchte. Doch Lost Planet hat für seine Wünsche wenig übrig. Dieser Third-Person-Shooter ist unter einer Lawine sich ständig wiederholender Begegnungen, endlosem Backtracking (Wege zurückgehen, die man schon kennt) und einer nur teilweise aufgetauten Story begraben.

Jims Story beginnt mit der ersten Kolonie, die sich auf dem von Akrid infizierten, gefrorenen Planeten angesiedelt hat. Peyton ist ein unabhängiger Vertragsarbeiter, der seinen Lebensunterhalt damit verdient, nach der wertvollen T-Energy zu bohren, Geräte zu reparieren und mit Hilfe seines riesigen Mech, den er sein Rig nennt, Akrid zu töten. Während Sie sich durch die Story voranarbeiten, enthüllen Sie nach und nach die Geheimnisse, die NEVEC, das Unternehmen, für das Sie arbeiten, bis dahin versteckt hat, doch keine dieser Enthüllungen wirkt weltbewegend. Der wahre Konflikt dieser Story wird erst ganz am Ende offenbar, aber trotz dieser langen Vorlaufzeit erscheint der Hauptgegenspieler zu wenig entwickelt und das Cliffhanger-Ende ist alles andere als befriedigend.

lost planet 3 review 02

Das Gameplay wechselt zwischen dem für die Serie traditionellen Third-Person-Schießen zu Fuß und First-Person-Action, sobald man sich im Cockpit des Rig befindet. Jim und sein Rig sind nur selten getrennt. Die Möglichkeit, in den Mech zu hüpfen, kann früh im Spiel interessante Kampfstrategien eröffnen, doch LP3 kann das Anfangstempo im weiteren Verlauf nicht mit neuen Feindbegegnungen oder originellen Rätsellösungen aufrecht erhalten, so dass es nach und nach immer langweiliger wird, je weiter Sie in der Handlung voranschreiten. Noch schlimmer ist, dass Sie sich sehr oft durch bereits bekannte Szenerie bewegen werden: Sie werden in Ihr Rrig hüpfen und durch verschneite Tunnels stapfen, während Sie den Weg von Ihre NEVEC Basis zu Ihrem Zielgebiet zurücklegen, nur um dann dieselbe Strecke zurückzugehen. Irgendwann werden Sie die Fähigkeit zur Schnellreise (Fast Travel) erlangen, aber diese ermöglicht Ihnen nur, dieselben Umgebungen rascher noch einmal zu sehen.

Das Gameplay wechselt das Tempo auch nicht auf. Während Sie sich in Ihrem Rig durch Schneestürme bewegen, werden Sie oft anhalten müssen, um T-Energy Brunnen und kaputte Ausrüstung zu reparieren, wobei Sie gezwungen werden, ein sich nie veränderndes, langweiliges „Drehen Sie den Analogstick, um den Sweet Spot zu finden“ Rätsel zu lösen. Die Kämpfe, die Sie mit Ihrem Mech bestreiten, bieten wenig Abwechslung. Sie können einen „Angriff“ Button mashen, um alles vor Ihnen zu töten, oder eine einfache „Blocken und Greifen“ Combo benützen, um fast jeden Feind zu besiegen, dem Sie begegnen. Zunächst hat es den Anschein, als gäbe es sehr viel zu tun, aber schließlich reduziert sich alles darauf, ermüdenden Aktionen immer und immer wieder auszuführen.

lost planet 3 review 03

Selbst die Schusswaffen sind eher langweilig. Ihre Waffen haben nichts Aufregendes oder Einzigartiges an sich, aber sie erfüllen ihren Zweck und es ist durchaus befriedigend, Feinde in Stücke zu schießen. Upgrades für Waffen und Fähigkeiten sind verfügbar und verschaffen Ihnen Boni wie reduzierten Rückstoß oder starken Schutz gegen Beschuss, doch die Upgrades sind unnötig und machen im Kampf kaum einen Unterschied. Und die Kämpfe sind ohnehin keine große Herausforderung, da Sie es mit einer vorhersehbaren kleinen Auswahl leicht zu besiegender Feinde zu tun bekommen.

Die Akrid sind die primäre Bedrohung und versuchen, Sie unter den arktischen Bedingungen vo E.D.N III in Stücke zu reißen. Überraschenderweise gibt es kaum Variationen unter diesen insektenartigen Angreifern. Die spinnenartigen Sepia, die sich ans Gesicht heftenden Tarkaa und die rollenden Dongo tauchen viel zu oft auf und das Spiel verpasst die Gelegenheit, die Spieler mit neuen Arten von Feinden bekanntzumachen oder auch nur alte Akrid aus den vorangegangenen Spielen zurückzubringen. Außerdem können Sie sich darauf einstellen, einige sich wiederholende Bosskämpfe zu erleben; besonders einer wird in den ersten paar Stunden des Abenteuers mehrmals wiederholt. Diese Wiederholungen machen jeden neuen Kampf nur noch langweiliger und mühsamer als den vorherigen.

lost planet 3 review 04

LP3s Multiplayer erhöht den Wiederspielwert des Spiels nicht wirklich. Gelegentlich fällt ein Host aus oder die Verbindung zur Lobby wird unterbrochen, aber schlimmer ist, dass die Grafik mit dem, was man aus dem Storymodus gewohnt ist, nicht mithalten kann. Charaktertexturen sind oft verschwommen und den Charaktermodellen fällt es an Details, die den Blick auf sich ziehen. Lost Planet 3 bietet, wie auch die meisten anderen Multiplayer-Shooter auf dem Markt, ein Fortschrittssystem mit freischaltbaren Fähigkeiten, Waffen und Gadgets, so dass die Spieler ihre Loadouts dem eigenen Spielstil sehr gut anpassen können. Doch da es nur relativ wenige Spielmodi gibt, werden Sie wohl nicht lange spielen.

Lost Planet 3 schlägt fast sofort den Pfad der Mittelmäßigkeit ein. Jim Peyton ist ein gefälliger Charakter, in den man sich gut hineinversetzen kann, aber seine Story wird durch sich wiederholende Kämpfe, ermüdende Quests und das Fehlen echter Höhepunkte arg beeinträchtigt. Nachdem Sie die erste paar Stunden der Kampagne gespielt haben, werden Sie das Gefühl haben, schon alles gesehen zu haben, während Sie sich durch den Rest des Plots quälen. LP3 bietet genau das, was man sich von einem typischen Actionspiel erwartet und verzichtet dabei leider auf jedwede Überraschungen und Gameplay-Elemente, die für bemerkenswerte Momente sorgen könnten. Stattdessen müssen Sie zum vierten Mal gegen einen Riesenkrabben-Boss kämpfen.

PRO: Gelungene Schießmechaniken; Wechsel zwischen Erkundung zu Fuß und im Mech.

CONTRA: Sie müssen immer wieder durch denselben eisigen Tunnel gehen; Sie müssen immer wieder gegen Bosse kämpfen, gegen die Sie schon gekämpft haben; beschränktes Multiplayer-Angebot.

Abschließende Bewertung

Spiel: 5,0

Spaßfaktor: 4,5

Für den Test wurde das Spiel auf der Xbox 360 gespielt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Spass und Spiele Designed by Templateism.com Copyright © 2016 |

2013 - 2016 Spass und Spiele. Designbilder von Bim. Powered by Blogger.