Im Rahmen der großen Eröffnung des neuen Studios von Kojima Productions in Los Angeles wurde Metal Gear Solid: Ground Zeroes live präsentiert. Das Setting war dasselbe Gefangenenlager, das schon zuvor zu sehen war, aber die gezeigten Inhalte rückten einige Mechaniken in den Mittelpunkt, die von der traditionellen Formel der Serie doch gehörig abweichen.
Einige große Änderungen, die MGS V mit sich bringen wird, sind schon länger bekannt, zum Beispiel, dass es sich um ein Open-World-Spiel handeln wird und dass Snake von einem anderen Schauspieler gesprochen wird. Aber die Überraschungen enden damit noch lange nicht. In der Demonstration, die speziell für diese Eröffnung erstellt wurde, besteht Snakes Aufgabe darin, eine Marke mit dem schwarz-roten Kojima Productions Logo zu finden. Während dies gezeigt wurde, erklärte Hideo Kojima einige neue Features, die die MGS V Erfahrung prägen und dafür sorgen werden, dass sich das neue Spiel doch erheblich von den Vorgängern unterscheiden wird.
[Zur Klarstellung: Kojima und Konami bezeichnen Ground Zeroes und The Phantom Pain als selbständige Titel, die gemeinsam eine Metal Gear Solid V Erfahrung ergeben. Derzeit ist aber noch nicht bekannt, ob beide Projekt zusammen verkauft werden.]
Wenn Sie langjähriger Metal Gear Fan sind, werden die folgenden fünf Dinge nicht so sein, wie Sie diese in Erinnerung haben. Es lässt sich derzeit nicht sagen, ob diese Änderungen gut sein werden, aber vergessen Sie nicht: Dinge können sich nicht entwickeln, wenn sie sich nicht ändern.
1. Keine Health Bar (Gesundheitsanzeige) mehr
Als auf Snake geschossen wurde, nachdem er bei seinem Versuch, auf das Gelände zu gelangen, entdeckt wurde, war zu erkennen, dass er nicht länger über eine Gesundheitsanzeige (Health Bar) verfügt. Stattdessen scheint man sich bei Kojima Productions a erfolgreichen Shootern der jüngeren Vergangenheit zu orientieren, denn der Bildschirm wird dunkler und blutig, wenn Snake dem Tode nahe ist. Er kann außerdem seine Gesundheit automatisch regenerieren, wen er lange genug keinen weiteren Schaden erleidet. Da es bei der Gesundheitsanzeige eine Änderung gibt, ist davon auszugehen, dass ich auch beim Gebrauch von Tränken/Gesundheitspäckchen etwas ändert – sofern es diese im Spiel überhaupt gibt.
2. Aufgeräumter Bildschirm
Das Verschwinden der Gesundheitsanzeige (Health Bar) hilft auch dabei, das Interface übersichtlicher, kleiner und die Sicht weniger beeinträchtigend erscheinen zu lassen. Angesichts der filmartig präsentierten offenen Welt ist es schön nicht ständig die gerade in Verwendung befindlichen Waffen oder blinkende Minikarten zu sehen, die verschiedene Ecken des Bildschirms verdecken. Einerseits ist ein unbeschränkter Blick auf die Action gut, um wirklich ins Spiel eintauchen zu können, andererseits könnte es durchaus sein, dass der eine oder andere Spieler die Bequemlichkeit vermisst, alle relevanten Informationen immer sofort und auf einen Blick zur Verfügung zu haben.
3. Verschiedene Grade der Entdeckung
Vorangegangene Metal Gear Spiele experimentierten mit verschiedenen Stufen/Graden der Entdeckung herum, aber in den meisten Fällen war es so, dass einen eine Wache sah oder eben nicht sah. In MGS V erfahren die Spieler genauer, wie sehr eine Wache aufmerksam wurde, ob sie also nur einen leichten verdacht hegt oder Snake wirklich genau gesehen hat. Wenn Sie ein weißes Aufflackern auf dem Bildschirm sehen, wissen Sie, dass die Wache Verdacht geschöpft hat: Sie können dann davonlaufen und die Situation überdenken. Sie können sogar erkennen, aus welcher Richtung Sie entdeckt wurden, so dass es Ihnen leichter fällt, Ihre Fucht zu planen und/oder anzugreifen. Das sollte dabei helfen, diese „Ich trat versehentlich in die Sichtlinie einer Wache und muss nun meinen gespeicherten Spielstand laden“ Momente zu vermeiden, unter denen eingefleischte Spieler mitunter zu leiden haben.
4. Ein Ausweg
Selbst wenn Sie einem feindlichen Soldaten von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen, ist nicht alles verloren. Wenn Sie von einem Feind entdeckt werden, verlangsamt sich die Action kurzfristig sehr stark, was Ihnen ermöglicht, Ihre Reflexe zu testen. Dieser Zeitlupeneffekt ist nicht nur cool, sondern Sie können, wenn Sie den Gegner, der auf Sie aufmerksam wurde, erledigen, ehe der Effekt vorüber ist, verhindern, dass der Alarm ausgelöst wird. Das wird vermutlich nicht helfen, wenn Sie von einer ganzen Gruppe von Wachen bemerkt werden, könnte aber verhindern, dass sich einzelne kleine Fehler zu richtigen Schlachtfeldern auswachsen.
5. Weniger filmische Sequenzen
Da im Rahmen der Präsentation nichts Neues von der Story gezeigt wurde, lässt sich nicht verifizieren, dass dies wirklich stimmt. Doch Kojima betonte, dass er uns sein Team daran arbeiten, sicherzustellen, dass das Gameplay in MGS V absolut im Vordergrund steht. Die schlechte Nachricht? Weniger Story wird im traditionellen Metal Gear Stil präsentiert. Die gute Nachricht? Sie können mehr Zeit damit zubringen, Metal Gear tatsächlich zu spielen, anstatt die Hälfe davon nur zu sehen. Die ständigen filmischen Sequenzen in Metal Gear Solid IV störten sehr viele Spieler, weshalb es schön ist, dass sich das Team das diesbezügliche negative Feedback offenbar zu Herzen genommen hat. Die Story ist jedoch nach wie vor integraler Bestandteil von MGS V, sie wird nur nicht mehr in so großen filmischen Happen serviert.
Weitere Informationen zu MGS V werden in den kommenden Wochen folgen. Die Tokyo Game Show findet später im Monat statt und Kojima Productions ließ durchklingen, dass man dort Metal Gear Solid V auf Next-Gen-Hardware zeigen könnte. Das Spiel sieht schon auf den aktuellen Konsolen hervorragend aus, weshalb eine noch besser aussehende Version etwas ist, das man sehen muss, um es zu glauben.
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