Falls Sie noch nicht Gelegenheit hatten, Titanfall selbst zu spielen, werden Sie vielleicht zu jenen zählen die sich fragen, was es mit all dem Hype rund um dieses Spiel auf sich hat.Es ist doch nur ein weiterer Shooter, nicht wahr? Nicht ganz. Dieses Spiel ist besser.
Ich gebe es bereitwillig zu – ich zähle zu jenen, die sich wirklich für Titanfall begeistern; zu jenen, die nicht aufhören können, über Titanfall zu sprechen oder alle Freunde aufzufordern, ebenfalls am Beta-Test teilzunehmen, da es mit verlässlichen Teamkameraden noch mehr Spaß macht. Ich bin einer jener Spieler, die nicht müde werden, stets aufs Neue zu wiederholen, dass dieses Spiel genau das ist, was dem First-Person-Shooter-Genre noch gefehlt hat. Es ist ein neu belebter, ein wiedererstarkter First-Person-Shooter. Und es dreht sich nicht alles nur um die Titans (auch wenn sich fast alles um die Titans dreht).
Lassen Sie mich erklären, was meiner Meinung nach diesen Hype rechtfertigt.
1. Feindliche AI
NPCs? Was? Hören Sie mich bitte an.
In einem Titanfall Multiplayer-Match geht es sehr actionreich zu, aber nicht alle daran beteiligten Einheiten werden von menschlichen Spielern gesteuert. Jedes Team erhält vom Computer kontrollierte Teamkameraden. Kanonenfutter in der Gestalt von Infanteristen-AI bedeutet, dass weniger geübte Spieler mit den anderen mithalten können. Sie müssen sich nicht ständig Kill Cams von Leuten ansehen, die Sie mit weit überlegenen Waffen ein ums andere Mal erledigen, und dabei erkennen, dass es Ewigkeiten dauern wird, bis Sie weit genug aufgelevelt haben, um eine dieser Wunderwaffen in die Hände zu bekommen.
Es macht sich nicht gleich ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit breit, wenn man Titanfall spielt. Man fühlt sich ermutigt. Jedes Ziel – jede Waffe, nach der man sich sehnt – ist eines, das einen freut und für Aufregung sorgt, und nicht eines, das einen zum Erzittern bringt, wenn man nur daran denkt. Jeder Kill – selbst die leichten AI-Kills – bringen Sie dem nächsten Level näher und damit auch diesen Unlocks. Auch wenn es Ihnen nicht gelingen sollte, feindliche Piloten annähernd so regelmäßig zu eliminieren, wie dies die besten Spieler können, werden Sie dennoch auf dem Schlachtfeld Erfolge feiern.
Eines gilt für alle First-Person-Shooter: Je mehr Sie spielen, desto besser werden Sie. Aber im Unterschied zu Serien wie Call of Duty , wo schwächere Spieler in jeder Runde so schnell erschossen werden, dass sie nicht einmal mehr Zeit zum Fluchen haben, erhalten Sie in Titanfall während des Spielens immer wieder kleinere und größere Belohnungen, so dass nie Frustration aufkommt. Es ist aber trotzdem herausfordernd und es gibt genügend Möglichkeiten für ernsthaften Wettstreit, aber Spieler, die noch nicht ganz so gut sind, bleiben nicht außen vor. Und falls Sie sich zu gut dafür sind, AI—Soldaten abzuknallen, können Sie diesen Typen leicht aus dem Weg gehen, da Sie auf der Karte problemlos identifiziert werden können. Titanfall hat für alle etwas zu bieten – und das ist gut so.
2. Bewegung
Titanfall verwandelt die typischen Laufen-und-Schießen-Spielerfahrung in so etwas wie ein Schlachten-Ballett. Sie können an Wänden hochlaufen, mit dem Jetpack Doppelsprünge vollführen und sich an hohen Vorsprüngen festklammern. Wenn Sie dann mit ein wenig Übung diese verschiedenen Bewegungsabläufe nahtlos aneinanderreihen können, ist es Ihnen möglich, mehr oder weniger über die Karten zu gleiten. Das ist Bewegung auf Expertenniveau.
Statt einfach nur auf Feinde zuzulaufen oder die Stellung des Feindes zu umgehen, um ihm in dne Rücken zu fallen, wie man es in den meisten First-Person-Shooters tut, können sie hier Ihre Kenntnis der Karte und des vorhersehbaren Verhaltens der meisten Spieler ausnützen und im Zickzack zwischen Gebäuden durchflitzen, um schnell und effektiv möglichst viele Gegner zu eliminieren und den Titans aus dem Weg zu gehen. Ihre Bewegungsfreiheit wird durch das Layout der Räumlichkeiten und die Hindernisse bei weitem nicht so sehr eingeschränkt, wie dies bei den meisten anderen FPS der Fall ist. Was die Bewegung betrifft, könnte man Titanfall fast als Kreuzung zwischen einem FPS und Assassin's Creed bezeichnen. Sie müssen Titans nicht von einer verwundbaren Position am Boden aus angreifen – Sie können Gebäude hinauflaufen und hinaufklettern, um sich einen beträchtlichen Höhenvorteil zu verschaffen.
Spiele wie Brink haben zuvor schon mit Aufwärtsbewegungen experimentiert, aber bis jetzt wurde dies noch nie so gut umgesetzt. Und es ist ein Trend, den ich wirklich begrüße und der hoffentlich fortgesetzt wird.
3. Die Mechs, was selbstverständlich sein dürfte
Wirklich jeder Spieler kann sich ans Steuer eines Titan begeben. Vom Moment des Spielstart an lässt ein Counter auf dem Bildschirm Sie wissen, wie lange es noch dauert, bis Ihr Titan erscheint. Die Titans sind nicht eines dieser schwer erreichbaren Gold-Achievements, die nur von den Besten der Besen freigeschaltet werden können. Sicher, je mehr Gegner Sie töten, desto mehr Zeit wird von Ihrem Timer abgezogen und desto schneller können Sie in Ihren übergroßen Metallanzug steigen. Aber der wichtige Aspekt ist, dass hier jeder die Chance hat, in der besten und mächtigsten Waffe des Spiels übers Schlachtfeld zu stapfen und alles kurz und klein zu schießen (auch wenn den guten Spielern dieses Vergnügen länger zuteil wird). Der Umfang, in dem Sie das erleben können, was das Spiel zu bieten hat, wird nicht durch Ihre spielerischen Fähigkeiten beschränkt. Natürlich wird sich das Spiel immer weiter öffnen, je besser Sie spielen – aber das ist nun einmal die Natur einer jeden Multiplayer-Erfahrung. Wenn man zu den besten Spielern zählt, macht es am meisten Spaß.
Doch sicherzustellen, dass jeder Spieler die Gelegenheit hat, das beste Feature des Spiels zu nützen, ist eine der klügsten Designentscheidungen von Titanfall.
Selbst wenn Sie nicht in einem Mech sitzen, haben Sie als einfacher Pilot die Chance, eines dieser Riesendinger zu Fall zu bringen oder zu übernehmen. Sie können auf den Rücken des Mech springen und auf die Kabel in seinem Kopf schießen, bis er in die Knie geht, oder zu Anti-Titan-Raketen greifen und die riesigen Kampfgeräte aus sicherer Entfernung in Stücke schießen. Jeder Spieler hat reichlich Gelegenheit, die Gegner auf dem Schlachtfeld das Fürchten zu lehren.
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Titanfall macht den Einstieg leicht, sorgt aber zugleich dafür, dass geübtere Spieler ihre Fähigkeiten ausspielen und sich am Schlachtfeld Vorteile verschaffen können. Denken Sie einen Moment nach: Was ist der am häufigsten genannte Grund dafür, dass viele Leute sogar gut gemachten First-Person-Shooters fernbleiben? Die Antwort ist leicht und allgemein bekannt: All diese Zwölfjährigen, über die wir so gerne Witze reißen und die einfach viel zu viel Zeit zum Üben haben. Gegen sie haben Erwachsene, die vielleicht ein oder zwei Stunden pro Tag spielen können, nicht den Funken einer Chance. Und es macht keinen Spaß, bei jedem Match von Anfang an im Nachteil zu sein. Deshalb bieten auch wirklich gut gemachte Spieler Erwachsenen und anderen Leuten mit relativ wenig Freizeit eine schlechte Spielerfahrung. Wie ist das möglich? Es ergibt wirklich nicht viel Sinn. Oder zumindest sollte es das nicht.
Doch Titanfall scheint einen Weg gefunden zu haben, diese Kluft zu überbrücken. In den rund vier Tagen, die ich nun die Beta-Version spiele, ist mir aufgefallen, dass es gute Runden gibt und solche, in denen man besser sein hätte können, aber das Spielerlebnis ist überwiegend positiv. Scheitern ist nicht niederschmetternd, sondern eine Motivation, es in der nächsten Runde besser zu machen. Und das ist es, was First-Person-Shooters bisher gefehlt hat: Eine Methode, alle Arten von Spielern auf einem Schlachtfeld zusammenzubringen, ohne in einem jeden den Wunsch zu wecken, den Controller in die Ecke zu schmeißen und sich einem weniger... sozialen Spiel zuzuwenden. Und ja, vielleicht machen alle (natürlich auch ich) zu viel Tamtam um dieses Spiel. Aber ich kann es ihnen nicht verübeln. .
Titanfall – Die beste Strategie verlangt von Ihnen, Ihre Schusswaffe wegzustecken
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