Mamoru Samuragoch* wurde wiederholt als "Japans Beethoven" bezeichnet. Auch nachdem er sein Gehör verlor, arbeitete Samuragoch weiter und komponierte Soundtracks für Videospiele wie Resident Evil und Onimusha. Vor einigen Tagen gestand er, dass er einen „Ghost Composer“ für sich arbeiten ließ.
Samuragoch war ein hochtalentierter Musiker, der jedoch an einer degenerativen Erkrankung des Gehörs litt, die dazu führte, dass er seit seinem 35. Lebensjahr völlig taub ist. Er veröffentlichte aber, wie AFP bemerkt, weiterhin neue Werke, etwa "Symphony No.1 Hiroshima", eine Hommage an alle Opfer des Atombombenabwurfs. Seine Soundtracks für die DualShock-Version von Resident Evil Director's Cut, veröffentlicht 1998, und Onimusha, veröffentlicht 2001, waren bei den Spielern sehr beliebt.
"I listen to myself", erzählte Samuragoch Time Magazine anno 2001. "If you trust your inner sense of sound, you create something that is truer. It is like communicating from the heart. Losing my hearing was a gift from God." In demselben Interview sagte er, er habe sein Gehör während der Arbeit an der Musik für Onimusha vollständig verloren.
Gestern berichtete der angesehene Nachrichtensender NHK, dass Samuragoch nun gestand, einen anderen Komponisten angestellt zu haben, um seine bekanntesten und kultigsten Werke zu schreiben. "NHK has reported on him in news and features programmes but failed to realise that he had not composed the works himself, despite our research and checking“, erklärte der NHK Nachrichtensprecher.
"I started hiring the person to compose music for me around 1996, when I was asked to make movie music for the first time", sagte Samuragoch. "I had to ask the person to help me for more than half of my work because my ear condition got worse."
Es ist noch nicht klar, inwieweit Samuragoch ab diesem Zeitpunkt in die Kompositionsarbeit involviert war.
In einem Statement seiner Anwälte heißt es, Samuragoch sei "deeply sorry“, und: "He knows he could not possibly make any excuse for what he has done." Seine Plattenfirma teilte mit, dass Samuragoch stets versicherte, dass er seine Werke selbst komponiert hätte, und dass man angesichts des Geständnisses „verblüfft und wütend ist“.
Der wahre Komponist, der von Samuragoch für die Arbeit bezahlt wurde und angeblich auch eine Umsatzbeteiligung erhielt, wurde noch nicht identifiziert.
'Japan's Beethoven' admits using ghost composer [Digital Journal]
*Geboren als Mamoru Samuragochi
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