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Christine Tobin: A Thousand Kisses Deep (Albumkritik)

 

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Christine Tobin: A Thousand Kisses Deep (Trail Belle)

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Ein Ohr für Poesie, eine Jazz-Sensibilität, die beiläufig verstreute Phrasen mit Mehrdeutigkeiten ausstattet, die Geduld einer Balladensängerin, die zum Teil von Billie Holiday inspiriert ist – diese Qualitäten und etliche weitere machen die in Dublin geborene Sängerin und Songschreiberin Christine Tobin zu einer idealen Interpretin der Lieder von Leonard Cohen. Nachdem sie seine Klassiker viele Jahre lang erforscht und live dargeboten hat, widmet sie ihm nun ein ganzes Album. Wie Cohen (der Violinen, Mandolinen und Orgeln auf seine Tour im Jahre 2013 mitnahm) weiß auch Tobin, dass es wichtig und wirkungsvoll ist, subtile musikalische Töne um die gnadenlose Texte zu wickeln – in diesem Fall Phil Robsons Gitarre (bluesig auf „Tower of Song“, afrikanisch auf „Suzanne“, jazzig bei der Titelnummer), Huw Warrens fast schon abstraktes Akkordeon, Dave Whitfords warm klingender Bass und Adriano Adewales sanfte Percussion. Warren schneidet wie mit einer Sense durch Tobins weite und resonante Version von „Famous Blue Raincoat“, Miles Davis' „In a Silent Way“ wird in das Arrangement von „Tower of Song“ eingewoben, „Take This Waltz“ ist zugleich düster und verspielt (die Geschäftigkeit dieses Songs scheint Tobin die Freiheit zu geben, enthüllend nachlässig zu sein), „Anthem“ ist ein eindringliches Duett mit Gwilym Simcocks Piano und „Dance Me to the End of Love“ erfreut neben Robson mit Nick Smarts flüssigem Trompetenspiel, wobei beide über einem sinnlichen Groove musizieren. Es ist ein von herzen kommendes Geschenk an Cohen im Jahr, in dem er 80 wird.

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