Ernsthafte Absichten, aber leichtgewichtige Klänge
Kaiser Chiefs: Education, Education, Education & War (Fiction/Caroline)
Ricky Wilson gesteht ein, dass er Das Engagement bei The Voice vor allem annahm, um dem fünften Album der Kaiser Chiefs größere Aufmerksamkeit zu sichern. Nach dem Abgang von Schlagzeuger und Hauptsongschreiber Nick Hodgson und dem sich in die Länge ziehenden Niedergang des britischen Indie-Rock selbst fällt es leicht, seine schlaue Entscheidung zu bewundern, seine neue Rolle als Fixpunkt im Hauptabendfernsehen zum Vorteil seiner Band zu nützen. Dennoch entschlossen sich die Musiker, ihre gestiegene Popularität nicht für einen oberflächlichen Schnellschuss auszunützen: Wenn der Umstand, dass der Titel des Albums eine Abwandlung von Tony Blairs Wahlversprechen aus dem Jahre 1997 ist, nicht als Beweis für ihre politisch angehauchten Absichten ist, dann bekräftigt mit Sicherheit das zusammen mit Bill Nighy geschriebene Gedicht über die Sinnlosigkeit und die Verschwendungen des Krieges, das hier enthalten ist, ihr Verlangen nach kultureller Bedeutung. Leider ist Education... nicht annähernd anspruchsvoll genug, um dieses Gewicht tragen zu können. Musikalisch vermengt es frühe Maximo Park mit späteren Wie Are Scientists und ruft letztlich ein Gefühl hervor, dass weniger mit „I Predict a Riot“ und mehr mit „Ich sage voraus, dass ich mich ziemlich aufregen und während der Nachrichten mein TV-Gerät anschreien werde“ zu tun hat. Hineinhören lohnt sich, aber den Erwerb des Albums kann man sich getrost sparen.
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