Ronika: Selectadisc (Recordshop)
Das Plattengeschäft in Nottingham, das diesem Debütalbum seinen Titel gibt, war für Veronica Sampson mehr als nur ein Ort, an dem Sie ein paar Pfund ausgeben konnte: einem vor kurzem veröffentlichten Interview zufolge war es ein "magical place" (magischer Ort), der ihr den Eintritt in eine andere Welt ermöglichte. Angesichts ihrer dramatischen Lebensgeschichte – sie wurde am Rücksitz eines Taxis angeschossen und litt/leidet unter einer lebensbedrohlichen Autoimmun-Erkrankung – ist leicht nachzuvollziehen, warum Ronika, wie sie sich jetzt nennt, Eskapismus bevorzugt. Und im Laufe der 51 Minuten dieses von ihr selbst produzierten Albums ist kaum Platz für rührselige Momente: vom ziemlich am Anfang zu findenden „Madonnaisms of 1,000 Nights“ bis hin zum überschäumenden Mitsing-Refrain von „What's in Your Bag“ liegt das Hauptaugenmerk stets auf dem Dancefloor. Selbst wenn Sampson die Krankheit thematisiert, die die Veröffentlichung dieses Albums verzögerte, was sie auf „Believe It“ tut, wird dies unter einer groovigen Basslinie und ihrem emotionalen Soulgesang verborgen. Pop mit viel Synthesizereinsatz ist derzeit wahrlich keine gefährdete musikalische Art, aber Ronika gelingt es spielerisch, ihre Persönlichkeit auf dem gesamten Album durchklingen zu lassen. Mit Sicherheit eine der lebhaftesten Veröffentlichungen des Jahres.
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