Viele Leute werden Ihnen sagen, dass Batman: Arkham Knight eines der allerbesten Spiele auf der E3 war. Das möchte ich nicht bestreiten. Ich habe es in Aktion gesehen und es ist toll. Ich durfte es ein wenig spielen und ich liebe es, aber es gibt doch einige Gründe, die befürchten lassen, dass doch noch das Eine oder Andere schiefgehen könnte.
Ich bin ein großer Batman-Fan (ich messe knapp 190 cm, aber meine Liebe für Batman ist mindestens vier Meter groß). Ich liebe die Comics, ich mochte die meisten der Filme und von Rocksteadys Spielen der letzten Jahre bin ich geradezu besessen. Vielleicht bin ich voreingenommen, vielleicht liebe ich zu sehr, aber es gibt einige Dinge an Batman: Arkham Knight, die mich doch stören.
Das Batmobil sollte im Spiel nicht allzu wichtig sein
Ich meine, dass das Batmobil ein großartiges Element des Batman-Universums ist, und ich denke, dass es durchaus sinnvoll ist, es in ein Spiel zu integrieren, aber es sieht ganz danach aus, als würde Rocksteady dem Auto zu großen Platz im Spiel einräumen und viel zu viel Tamtam darum machen. Das Batmobil kann von einem Rennmodus (racing mode) in einen Kampfmodus überwechseln, in dem es sich eher wie ein Panzer fährt und ähnlich stark bewaffnet ist. Die Animationen und Mechaniken des Wagens sind, wie man es von Spielen aus dem Hause Rocksteady gewohnt ist, extrem sorgfältig ausgearbeitet und umgesetzt, aber ich befürchte, dass der Kampfmodus des Batmobils nicht so recht in die Struktur der Arkham Spiele passt.
Während eines Teils der Demoversion, die auf der E3 gespielt werden konnte, hatte man Gelegenheit, das Batmobil fernzusteuern, um damit eine Wand aufzusprengen und ein Kabel eines Aufzugs zu packen, um so die Aufzugskabine abzusenken und anzuheben, damit Batman einen neuen Bereich betreten kann. Mir gefällt die Idee, das Batmobil auf diese Weise in mehr Puzzles/Rätsel zu integrieren. Leider hat sich das Marketing, was das Batmobil anbelangt, bis jetzt hauptsächlich auf den eher panzerartigen Battle Mode (Kampfmodus) konzentriert, in dem Batman auf Drohnen schießt und diese zu Kleinmetall macht. Diese Art von Gameplay ähnelt zu sehr einem generischen Shooter, weshalb ich hoffe, dass es sich hierbei nicht um einen der Hauptaspekte des Gameplay handeln wird, da dies so ganz und gar nicht zu meiner Vorstellung von Batman passt.
Die Story – und insbesondere ihre Qualität – ist noch ein großes Fragezeichen
Die ersten beiden Batman Spiele erzählten nicht gerade die komplexesten oder handlungsreichsten Storys, die man in Videospielen finden kann, aber es handelte sich dennoch um unglaublich unterhaltsame Erzählungen, die viele der netten Elemente des Batman-Mythos miteinbezogen. Ich glaube, das ist zu einem guten Teil darauf zurückzuführen, dass Paul Dini, der Autor von Batman: The Animated Series , bei der Entwicklung der Story maßgeblich mithalf. Im Falle von Arkham Knight wird die Story ausschließlich von Rocksteady selbst erdacht. Das macht mich ein wenig nervös.
Das Team kreierte für das Spiel einen ganz neuen Charakter, einen Bösewicht namens Arkham Knight. Das Design dieses neuen Charakters ist großartig, denn er sieht wie eine militärische Variante von Batman höchstpersönlich aus. Es ist bekannt, dass Rocksteady bei der Erschaffung dieses Charakters eng mit DC Comics CCO Geoff Johns zusammenarbeitete (wie groß sein Beitrag war , ist hingegen nicht bekannt), aber allem Anschein nach wird ein großer Teil der Dialoge bei Rocksteady geschrieben. Basierend auf dem, was auf der E3 zu sehen war, muss ich sagen, dass dies wahrscheinlich keine gute Idee war. Der Arkham Knight sieht zwar wie ein unglaublich cooler harter Kerl aus, aber die meisten Dinge die er von sich gibt, lassen ihn wie einen notgeilen Teenager erscheinen, der davon besessen ist, Batman zu töten. Ich hoffe, dass Arkham Knight mit einer wirklich guten und reichhaltigen Geschichte aufwarten wird, aber derzeit habe ich den Eindruck, als hätte man bei Rocksteady gewisse Probleme mit diesem Aspekt des Spiels.
Warum müssen alle Charaktere so schrankförmig und gereizt und sexualisiert sein?
Ich meine, die Überschrift für diesen Abschnitt spricht für sich selbst, aber ich werde diesen Gedanken doch näher ausführen, weil Blogger und andere Autoren da nun einmal so machen. Die Batman Arkham Spiele hatten von Anfang an einen ausgeprägten Desginstil. Sofern Sie eines der Spiele gespielt oder auch nur Bilder der Charaktere gesehen haben, werden Sie genau wissen, wie dieser aussieht. Ich meine nicht, dass dieser Stil falsch ist, aber im Laufe der Serie bin ich seiner überdrüssig geworden.
Etliche Spieler haben sich bereits darüber beschwert, dass Harley Quinn und Catwoman als hpyer-sexualisierte Wesen dargestellt werden. Warum ist das notwendig? Ch bin sogar der Ansicht, dass diese extremen Designs die Spiele insgesamt weniger glaubwürdig machen (auch wenn ich nur zu gut weiß, dass es mit der Glaubwürdigkeit bei einem Charakter, der sich wie eine Fledermaus kleidet, um gegen das Verbrechen zu kämpfen, ohnehin nicht weit her ist).
Zusätzlich scheinen Batman, die Bösewichte und so ziemlich alle anderen Charaktere im Spiel allzu männlich gezeichnet zu sein. Commissioner Gordon sieht aus, als würde er statt Zucker Kreatin in seinen Kaffee kippen, und selbst Charaktere wie der Pinguin und der Joker scheinen wuchtiger zu sein als in den Comics. Dieses Wuchtige/Stämmige ist in jedem Teil des Spiels präsent – vom Batmobil über die Architektur bis hin zu den Waffen und Werkzeugen, die Batman benützt. Ich wünsche mir keinen Batman, der ein Schwächling ist, aber ich hätte nichts dagegen, eine vernünftigere und realistischere Darstellung des Charakters zu sehen.
Trotz dieser Beschwerden und bedenken freue ich mich noch immer unglaublich auf Arkham Knight, das mit Sicherheit eines der besten Spiele der E3 war. Macht mich das zu einem Heuchler? Nein, es bedeutet nur, dass mir Batman und diese Spiele zu wichtig sind.
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