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The Soft Pink Truth: Why Do the Heathen Rage? (Albumkritik)

 

Eine unterhaltsame Satire des Black Metal

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The Soft Pink Truth: Why Do the Heathen Rage? (Thrill Jockey)

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Mit seinen gekreischten anti-christlichen Songs, der Frauenfeindlichkeit, der Körperbemalung und der gelegentlichen Kirchenverbrennung ist Black Metal das düsterste Genre der populären Musik. Doch Drew Daniel (vom in Baltimore beheimateten Electronic-Duo Matmos) nützt das enorme Potenzial des Genres, hemmungslos parodiert zu werden, schamlos aus. Er heuerte Sänger wie Anthony Hegarty und Mitglieder von Wye Oak an und verwandelte die Klassiker des Genres in theatralische Tanzmusik, eine "queer travesty" von "electronic profanations". Die üblicherweise mit ernstem Gesicht vorgetragenen Zeilen von Venoms das Genre begründendem Black Metal – "Riding hell's stallions bareback and free" – klingen, wenn sie wie hier mit einer blechernen Drum Machine unterlegt werden, mehr als albern. Daneben werden Snap Samples, House und eine Verneigung vor Impaled Northern Moonforests eigener Parodie „Grim and Frostbitten Gay Bar“ clever eingesetzt.Ironischerweise machen die radikalsten Überarbeitungen deutlich, wie toll manche dieser Songs sind. Jenn Wasner feminisiert auf brillante Weise Sarcofogos „Ready to Fuck“ ("stand up to see my penetrator hammer!") als gefühlvolle, sexuell ekstatische House-Nummer, während Ans Let There Be Ebola Frost ("A is for annihilation!") auf clevere Weise zu einer so mitreißenden und fast schon heiligen Gospel-Nummer wird, das man sie fast schon in einer Kirche spielen könnte. Black Metals Antwort wird mit gebührender Vorsicht erwartet.

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