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alt-J: This Is All Yours (Albumkritik)

 

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alt-J: This Is All Yours (Sony)

alt-J mögen vor zwei Jahren für An Awesome Wave den Mercury Prize erhalten haben, aber das bedeutet zum Glück nicht, dass sie gewillt sind, mit dem neuen Album die Wünsche und Bedürfnisse des unerwartet dazugewonnenen Mainstream-Publikums zu befriedigen. Ihr zweites Werk, eingespielt ohne den abgewanderten Bassisten Gwil Sainsbury, zeugt von jener verspielten musikalischen Abenteuerlust, die bei Radiohead erst ab dem vierten Album Kid A spürbar wurde. Läutende Glocken und orientalische Flöten sind neben Songs, die aus zahllosen Gesangssamples konstruiert wurden, Songs über eine japanische Stadt (Nara), in der Hirsche frei herumlaufen, einem Miley-Cyrus-Sample und Clangers-artigem Elektro-Kichern zu hören. „Left Hand Free“ klingt wie eine postmoderne Variante von Lynyrd Skynyrds Southern Boogie, während „Every Other Freckle“s anzüglicher Text – “I’m gonna turn you inside out and lick you like a crisp packet” – ihren Ruf als Steve Reich hörende, Schach spielende Nerds nachhaltig beschädigen könnte. „Hunger of the Pine“ und Warm Foothills sind atemberaubend schön, während „This Is All Yours“ eher eine Sammlug toller Hooks und Texturen ist als ein Song im herkömmlichen Sinn. Die wahre Überraschung kommt mehrere Minuten nach dem erwarteten Ende, denn der versteckte Track „Leaving Nara“ verwebt auf brillante Weise Bill Withers„Lovely Day“ mit ihrem wunderbar herausfordernden Klanglabyrinth.

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