Belle and Sebastian: Girls in Peacetime Want to Dance (Matador)
Obwohl einiges darauf hindeutet, dass Belle and Sebastians neuntes Album ein politisch motiviertes sein könnte – Allies Anspielung auf “bombs in the Middle East”; der Titel selbst –, konzentrieren sich Stuart Murdoch und Co. letztlich auf Herzensangelegenheiten, ob in Glasgow oder Gaza. Das wunderbar atmosphärische „Today (This Army’s for Peace)“ driftet trotz seines gequälten Texts in eine Art Schlafzustand ab, die Single „The Party Line“ ist der Discotanz-Partner des 2004 veröffentlichten „Your Cover’s Blown“ und „Nobody’s Empire“ – ein Song über Murdochs chronisches Erschöpfungssyndrom – thematisiert Erkrankung mit geschicktem Feingefühl. Doch am wichtigste ist, dass die Band auf diesem Album ihren alten Sinn für Humor beibehält: „Enter Sylvia Plath“ ist, unpassenderweise, eine paillettenverzierte Eurovision-Tollerei und „Perfect Couples“ - ein Song über das Heiraten in jungen Jahren und baldige Trennung - thematisiert “sexual tension by the fridge”, Körbe auf Fahrrädern und Fruchtsnacks mit elegant ironischem Humor.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen