Mutiges Comeback des Rave-Stars der frühen 90-er
Adamski: Revolt (Future Waltz)
Es ist eine Würdigung der Vorreiterrolle und der Leistungen des eersten Popstars der Rave-Generation, dass Adamskis Name auch heute noch bekannt ist. Er hat seit seinen frühen Erfolgen Anfang der 90-er mit „NRG“ und „Killer“ wenig Musik gemacht und der letzte Eintrag auf seinem Discogs Profil – die Vorhersage eines Comebacks – stammt aus dem Jahre 2003. Doch hier ist er nun ano 2015 und meldet sich mit einem Doppelalbum zurück, das irgendwo zwischen Acid House, Trip-Hop, Minimal Techno und, nun ja, Walzer (in „three step“ umbenannt) angesiedelt ist. Wie diese Liste musikalischer Zutaten andeutet, hat Revolt das Zeug dazu, zu überraschen und zu verwirren. „Spin“ verbindet auf frische Weise Garage-Gesang mit Italo-Klavier und einem kinetischen Rhythmus; die Partnerschaft von pulsierendem Bass und Quetschkommode auf „Roof of the World“ hört sich an, als wollte jemand die Lieder von Kurt Weill im Zirkuszelt am Sonntag in Glastonbury zu neuem Leben erwecken. Außerdem geboten werden eine sechsminütige Schimpftirade von Lee “Scratch” Perry über organisierte Religion, eine Breakbeat-Bearbeitung von „Golden Brown“ von den Stranglers und ein durchaus annehmbarer Versuch, eine Popnummer im Stil von Prodigy zu erschaffen, und zwar in Form von „Pump Up the Walls“. Die Qualität ist wechselhaft und das Album ist mit 20 Tracks entschieden zu lang geraten, aber Revolt ist mutig und witzig – kein schlechter Versuch, den eigenen Namen wieder ins Gespräch zu bringen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen