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The Witcher 3 Tagebuch, Tag 3: Auf zur Bärenjagd!





Fortsetzung meiner Abenteuer in The Witcher 3 [offizielle Site]. Enthält wahrscheinlich Spoiler.
 
Ich gehe auf Bärenjagd.
Ich werde einen großen fangen.
Was für ein schöner Tag!
Ich habe keine Angst.

Außerdem bin ich nur mit meiner Unterhose bekleidet.

Die Kämpfe waren bis jetzt noch nicht wirklich aufregend. Von den langen und brutalen Auseinandersetzungen mit einem Geist und einem Greif abgesehen, habe ich einfach nur wild geschlagen und geschlitzt, bis sich alles in praktischerweise handelbare Körperteile auflöste (ich habe schon so viele abgeschnittene Zungen in meinem Rucksack, dass ich nicht weiß, was ich damit machen soll). Es bestand bis jetzt also kein Grund zu besonderer Sorge. Aber ich möchte mehr. Ich sehne mich nach Drama. Nach Schrecken. Ich möchte...

Ich möchte mir bei Sonnenuntergang mit einem Bären einen Boxkampf bis zum Tod liefern und dabei nur eine Unterhose tragen, nehme ich an. Waffen sind verboten: Ich verlasse mich schon viel zu sehr auf die verschiedenen magischen Schwerter, die ich mit meinen Ersparnissen erwarb. Es ist an der Zeit, dass auch meine Fäuste ihren Unterhalt verdienen. Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll, es fühlte sich einfach so richtig an.
 


Bären sind die einzigen Nicht-Boss-Monster, die ab und an für Aufregung und ein gewisses Nervenflattern sorgen: sie sind groß, sie sind zornig, sie können sehr viel einstecken und zerfallen nicht gleich nach ein paar Hieben oder Stichen in stockartige Teile und, das ist besonders wichtig, sie können mich mit einigen Schlägen furchtbar verstümmeln und sogar umbringen. Als ich mir überlegte, was ich tun könnte, um mich wieder einmal so richtig lebendig zu fühlen, kamen mir sofort unsere übellaunigen bärigen Freunde in den Sinn.

Ich muss ehrlich sein und zugeben, dass dies keine zufällige Begegnung war. Ich brachte erschreckend viel Zeit damit zu, die Landschaft nach einem einsamen Bären abzusuchen, da mir der Sinn nach inszeniertem Mord stand. Schließlich hatte ich gleich außerhalb von Mulbrydale in Velen Glück. Ich erblickte die Bestie aus einiger Ferne. Sie schlief im Gras. Aber die Zeit war nicht die richtige: es war spät in der Nacht, das Licht sehr schwach und blutrot. Jeder Kampf würde verstohlen und bescheiden wirken, nicht dramatisch, wie ich es mir wünschte. Deshalb versteckte ich mich hinter einem Baum und wartet auf den Tagesanbruch.

6 Uhr früh. Die Sonne in meinem Rücken. Der Zeitpunkt könnte nicht richtiger sein. Ich entledigte mich feierlich meiner Kleidung, als wäre es ein lange geprobtes Ritual: Hemd aus, Hose aus, keine Waffen, keine Tränke, keine Magie. Das Licht schimmerte auf meiner Gänsehaut, meine überraschend züchtigen und zweckmäßigen Boxershorts flatterten in der morgendlichen Brise: ein nahezu unbekleideter Held. Auf geht’s.


Ich behielt meine Handschuhe und meine Stiefel an, weil ich annähernd wie ein Boxer aussehen wollte und nicht wie jemand, der betrunken in einen Swimmingpool fiel. Ich gestattete mir außerdem einen Schluck Wasser mitten im Kampf, mein einziges Zugeständnis an die Todesvermeidung, aber ansonsten war es Mann gegen Bär, wie es von der Natur vorgesehen ist. Nennen Sie mich einfach Bare-Ass Grylls.

Sie können sehen, wie nah ich dem Tod kam, wie viel stärker der Bär zuschlagen konnte als ich selbst, in den Momenten, in denen ich närrisch genug war, ihm dies zu gestatten. Aber ich schaffte es. Ich schlug diesen armen Bären auf einem einsamen Hügel in akrobatischer Manier tot.

Es war mein bester Kampf aller Zeiten. Ich fühlte mich wirklich lebendig. Und hatte dann aus unerfindlichen Gründen überhaupt kein Verlangen, mich wieder anzuziehen.



Ich brachte das, ich brauchte es wirklich. Ich hatte mich davor so unmännlich gefühlt, da ich nur eigenartige Aufträge für militärische Männer mit steinerner Mine und sadistischem Auftreten konnte, von ehemaligen Geliebten für Dinge getadelt wurde, an die ich mich nicht mehr erinnern konnte, und aufgefordert wurde, dieses Hemd zu tragen, um Charles Dance zu beeindrucken:



Sie werden sicher verstehen, warum nacktes Boxen gegen Bären in der Wildnis dieser Alternative vorziehe.

The Witcher 3 Tagebuch, Tag 1: Über das Ende der Welt hinaus
 
The Witcher 3, Tagebuch 2: Hängen ist wirklich schrecklich

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