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Simply Red: Big Love (Albumkritik)

 

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Simply Red: Big Love (East West)

Drei Jahrzehnte sind seit Simply Reds Debüt vergangen und Mick Hucknall ließ bereits wissen, dass ihr 11. Album ihr letztes sein dürfte. In Anbetracht dessen hängt eine runzelige Nostalgie über diesem blauäugigen Soul – die Songs sind glatt und sentimental, wie Easy-Listening-Grabinschriften. Wehmütige Klagelieder sind nichts Neues für die Band und ihre hemmungslose Aufrichtigkeit hat Bestand. Doch auf Big Love klingen diese Emotionen schroff. Von „Love Wonders“ über „Love Gave Me More“ bis hin zum Titeltrack ist wenig Phantasie zu bemerken - „Dad“, eine Hommage an Hucknalls verstorbenen Vater, überzeugt jedoch mit seiner jungenhaft liebenswerten Einfachheit. Hucknalls Stimme, so voller Wärme und Zärtlichkeit, klingt von den Jahren natürlich verwüstet – nicht ganz ein Todesknurren, aber doch mitunter stark strapaziert. Zum Glück macht sich die Libido des berühmten Schürzenjägers inmitten des Schmalz hin und wieder bemerkbar: “All the feeling’s so right”, singt er auf dem heißen, leicht funkigen „Tight Tones“, “on this hot horny night.”

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