Haben Sie schon... gespielt? ist ein endloser Strom von Spielempfehlungen. Mehrmals die Woche, das ganze Jahr lang, vielleicht bis in alle Ewigkeit.
Ich habe keinen absoluten Lieblings-FPS und finde Diskussionen über den „besten First-Person-Shooter“ langweilig, aber falls mich jemand fragt und ich wissen möchte, aus welchem Holz er geschnitzt ist, sage ich ihm, dass es Far Cry 2 ist. Falls der Betreffende dann meint, dass er Far Cry 3 bevorzugt, dann weiß ich, dass er keine Ahnung hat und wahrscheinlich nicht die richtige Gesellschaft für mich ist. Far Cry 2 ist ein Spiel über Pläne und Notfallpläne, dann, wenn beide schiefgehen, über improvisierte Pläne und schließlich, wenn ein entscheidende Granate den Hügel herunter zurück zu einem selbst rollt, die Hoffnung, dass man von seinem Kumpel aus der Gefahrenzone gezogen wird – und ihm Deckung geben kann. “Far Cry 3 ist für Babys“, würde ich vermutlich behaupten, weil ich nun einmal so bin.
Far Cry 2 ist ein in einem unbestimmten afrikanischen Land, in dem ein Bürgerkrieg tobt, angesiedelter Open-World-FPS. Ihre Aufgabe besteht darin, einen berüchtigten, schwer fassbaren Waffenhändler zu töten. Was auch immer. Es verläuft jedenfalls nicht nach Plan – und auch die meisten anderen Dinge, die Sie in Angriff nehmen, werden nicht so klappen, wie Sie sich das vorstellen.
Die Interaktionen einiger einfacher Elemente – entflammbare Flora, Stealth, ein Gesundheitssystem, das vom Spieler verlangt, sich am Schlachtfeld selbst zu versorgen (man muss auf grausame Weise gebrochene Finger richten, Wunden kauterisieren und unerklärlich lange Stahlstäbe aus Armen ziehen), Malariarückfälle, die einem die Orientierung rauben, AI-Patrouillen und unsere geschätzte Freund-Physik – führen zu allen möglichen größeren und kleineren Katastrophen.
Ein Plan, eine Zielperson mit Hilfe einer Mörsergranate aus dem Hinterhalt zu töten, kann dazu führen, dass Sie das Ziel knapp verfehlen und einen Waldbrand auslösen, der sich in Ihre Richtung ausbreitet, worauf Sie in einen Jeep springen, um den Feind zu verfolgen, einen Unfall bauen, Ihre brandneuen Waffen mit großer Reichweite gegen irgendwelchen Mist mit kurzer Reichweite tauschen, sich hinter einer Hütte verstecken, um sich selbst zu heilen. Dann hat natürlich Ihre gerade beschaffte Schrotflinte Ladehemmung (die Animationen sind exzellent) und explodiert schließlich in Ihren Händen. Letztlich gelingt es Ihnen, die Zielperson zu erledigen, indem Sie einen improvisierten Sprengsatz auf ihrem Fluchtweg zur Explosion bringen. Es ist ziemlich toll.
Wenn alles nach Plan verläuft, fühlt man sich wie ein Gott.
Ich wähle für gewöhnlich das Repetiergewehr (ich gebe den Chaosmöglichkeiten, die seine Geräusche verursachen, den Vorzug vor der lautlosen Betäubungspistole/Betäubungsgewehr), die Leuchtpistole und den Mörser, da Sie fragten. Backup Loadout? Silence MP5, Granatwerfer und Betäubungspistole (tranq gun) – aber der ist ein wenig zu gut ausbalanciert für meinen Geschmack.
Es sind gerade die Probleme, über die sich manche beklagen – Malaria, Waffen mit Ladehemmung, NPC-Außenposten, die mit fast schon alberner Frequenz „respawnen“, und so weiter -, die Far Cry 2 so unterhaltsam machen, da sie weitere Momente schaffen, in denen etwas schiefgeht und die Sie auf triumphale Weise meistern können. Darin brilliert Far Cry 2.
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