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Little Boots: Working Girl (Albumkritik)

 

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Little Boots: Working Girl (On Repeat)

Die naive, von Synthesizer-Klängen Besessene, die auf den ersten beiden Alben von Little Boots - Hands und Nocturnes - zu finden war, gehört der Vergangenheit an. Die Victoria Hesketh des Jahres 2015, CEO von On Repeat Records, ist ein Working Girl: sie steht um 5 Uhr früh auf, verbraucht Unmengen Elnett und verbringt ihre Tage damit, “Buy! Sell!” in ein riesiges Telefon zu brüllen. Es dauert zwei Songs, bis man erkennt, dass die Anlehnung an die Ästhetik der Geschäftsfrauen der 80-er eine Fehlbezeichnung ist: ihr niedlicher, perfekt produzierter Pastell-Pop zeigt eine Künstlerin, die eher einsam als unabhängig ist und eher distanziert als herausfordernd. Gelegentlich bringt sie ihre Autorität zur Geltung – etwa auf dem frechen „Get Things Done“ oder auch auf „Better in the Morning“, einer Ode an den Büro-Kater, die wie eine leichtfertige Schwester von Suzanne Vegas „Tom’s Diner“ wirkt. Aber oft erscheint das Gefühl schwach: „Real Girl“ handelt von einem nichtsnutzigen Freund, aber anstatt ihn brutal zu töten, fleht sie“Won’t you treat me like a real girl?”, ehe sie auf dem anämischen „Heroine“ labert: “You were my hero, I was your heroine”. Working Girls Schwäche besteht nicht in Heskeths Unsicherheit und auch nicht in den Songs selbst, sondern darin, dass es nicht bietet, was es verheißt.

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