Mercury Rev: The Light in You (Bella Union)
Der Titel von The Light in You signalisiert Mercury Revs Intention: Auf ihrem erstes Album seit sieben Jahren scheint sich alles um Wiedergutmachung zu drehen, denn es bietet Songs über das Ablegen schlechter Gewohnheiten („Amelie“) und darüber, dem Unglücklichsein die Stirn zu bieten („Central Park East“). Mitunter ist die Wiedergutmachung/Abbitte in den Arrangements zu finden, etwa dem Anschwellen vor dem Festival-Sonnenuntergang-Refrain von „You’ve Gone With So Little for So Long“. Die Texte mögen schwerfällig sein: „Autumn in the Air“ klingt, als würde es versuchen, eine dieser schönen, traurigen Balladen zu sein, die Sinatra in seinen 60-ern sang, doch Frank hätte ein Textblatt weggeworfen, das von ihm verlangt, die Herbsthimmel damit zu vergleichen, in “Beatle George’s mind” zu sein. Die beiden offensichtlichsten Wegwerfsongs mögen genau jene sein, die hier am entscheidendsten sind: „Are You Ready?“ und „Rainy Day Record“ sind Hymnen an die Macht des Pop selbst, wobei ersterer das Tanzen zur Musik der Rascals und der Pretty Things zelebriert – “psychedelic rock and blue-eyed soul” – und letzterer eine Schwärmerei über den ersten Kauf einer richtigen Schallplatte seit vielen Jahren und das erneute Verlieben in die Musik ist. Es hört sich ganz so an, als hätte die Musik Mercury Rev gerettet.
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