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Steam Controller – Der Spaß und Spiele Test

 

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Warten Sie auf die nächste Version

Das Gaming auf dem PC hat sich seit den 1980-ern beträchtlich weiterentwickelt. Es gab hunderte Peripheriegeräte, von First- und Third-Party Controllers, Joysticks, Steuerungsgeräten passend zur jeweiligen Flugsimulation bis hin zu vibrierenden Westen für Spiele wie Mech Warrior. Auf meiner Reise durch die PC-Welt habe ich all diese Controller und anderen Geräte gesehen und die meisten waren teuer und wenig elegant.

Zum Glück entwickelte Microsoft schließlich eine einheitliche Lösung: Xbox Controllers. So ziemlich jeder PC-Gamer, den ich kenne, verwendet einen, und für die meisten modernen Spiele kann man diese Controllers einfach verwenden, ohne zusätzlich etwas installieren oder einstellen zu müssen. Doch vor kurzem kam Valve zum Entschluss, am ebenfalls Controller-Markt mitmischen zu wollen, und entwickelte das Xbox-Design einen Schritt weiter, indem man Keyboard- und Mausunterstützung integrierte.

Aber nachdem ich diesen Controller in der vergangenen Woche ausführlich testete, kann ich Ihnen nur einen Rat geben: Warten Sie auf die nächste Version.

Der Controller ist nicht wirklich solide gebaut und mit der Zeit bemerkt man, wie ungeschickt das Design ist. Als ich die Batterieabdeckung zum ersten Mal öffnete und dann versuchte, sie wieder zu schließen, hatte ich das Gefühl, den Controller zu zerbrechen. Die Paddles wurden in das Gehäuse/die Hülle selbst eingebaut, was viel damit zu tun hat, aber insgesamt wirkt der Controller nicht wie ein gerät für $/€50. Andererseits wirkt der Steam Controller von Anfang an wie ein alter Bekannter. Er wartet mit dem klassischen „face button“ Setup auf, noch dazu mit genau denselben Farben und Buchstaben, die am auf dem Xbox Pad findet – und damit sind sehr viele PC-Spieler gut vertraut. Den Hauptunterschied machen die linken und rechten Paddles auf der Rückseite aus, die zu den beiden Triggers und den beiden Bumpers sowie den beiden Pads, die sich über dem einzelnen Analogstick befinden, hinzukommen.

Selbst nach einer Woche des Testens finde ich es noch immer ein bisschen seltsam, dass man entschied, zwei Pads zu inkludieren. Die linke Seite ist absoluter Schrott, wenn man Sie als traditionelles D-Pad benützt. Platformers zu spielen entwickelt sich zu einer richtig mühevollen Arbeit und ich musste mich ständig auf den Analoggstick verlassen, um mich halbwegs präzise bewegen zu können – und in manchen Fällen, wenn das Spiel diesen nicht unterstützte, WASD oder das D-Pad auf den Analogstick mappen. Nichts ist wirklich auf Präzision ausgelegt, wenn man es nicht wie eine Maus verwenden kann. Für Spiele, die beide Pads nutzen, etwa Shooters, ist diese Anordnung ziemlich intuitiv. Es ist zwar eine Eingewöhnungsphase vonnöten, aber wenn man die Empfindlichkeitseinstellungen sowohl im Spiel als auch auf Steam anpasst, ist eine viel genauere Steuerung möglich als mit einem traditionellen Controller; sie kommt überraschend nahe an das heran, was mit Maus und Keyboard möglich ist.

An diesem Punkt der Klarheit hatte ich das Gefühl, an einem Scheideweg anzulangen. Der Steam Controller funktioniert mit vielen Spielen ziemlich gut – für Valkyria Chronicles zum Beispiel ist er meiner Meinung nach mehr als ausreichend -, aber er hat doch seine Grenzen weshalb ich ihn immer wieder frustriert durch den Xbox One Controller ersetzte. Er ist also nicht das eine Eingabegerät für PC-Spieler, das alle Bedürfnisse abzudecken imstande ist – und dieser Umstand ist nicht ideal. Es gibt einige Genres, bei denen er durchaus erfolgreich eingesetzt werden kann (vor allem Racing und Shooters), aber er kann nie ganz mit seiner Konkurrenz mithalten.

Der beste Aspekt des Geräts sind jedenfalls die umfangreichen Customization-Optionen. Wenn man sich die Mühe macht, tief in Steams Einstellungen vorzudringen, kann man so gut wie alles verändern. Die Belegung eines jeden Button kann verändert/getauscht werden, bis hin zu den Paddles auf der Rückseite, und selbst die beiden Pads können getauscht/verändert werden, so dass sie eine Maus oder Analogsticks nachahmen. Doch derzeit muss alles manuell gemacht werden. Es gibt zwar viele Optionen für von Entwicklern „empfohlene“ Einstellungen und Community-Anregungen/Empfehlungen, doch derzeit haben nur wenige Leute einen Steam Controller in Händen. Deshalb musste ich mir Konfigurationen suchen und diese manuell eingeben, was für jedes einzelne Spiel mehr als 15 Minuten in Anspruch nahm. Verdammt, die Gyrometer-Funktion entdeckte ich erst nach einigen Tagen rein zufällig.

Es ist offensichtlich, dass das Zielpublikum für den Steam Controller die „hardcore“ PC-Fans sind, die das Herumprobieren und Basteln fast mehr lieben als das eigentliche Spielen (verdammt, es ist einiges an Suche und arbeit erforderlich, wenn man dieses Gerät mit Nicht-Steam-Spielen wie zum Beispiel The Witcher III, sofern man es auf GOG erwarb, verwenden möchte). Im Laufe der Jahre habe ich mich für den Mittelweg entschieden, denn ich mag die Zugänglichkeit von Konsolen und die offene Natur der PC-Plattform, und der Steam Controller gibt sich Mühe, beide Philosophien miteinander zu verbinden. Er ermöglicht Konsolenfans, PC-Spiele mehr zu genießen und besser zu spielen, aber er ist noch nicht so gut und zuverlässig wie der Xbox Controller.

Der Steam Controller ist auch sehr leicht in Betrieb zu nehmen. Wenn man Bluetooth nützt, muss man im Prinzip nur den inkludierten Dongle benützen und den riesigen Valve Button in der Mitte des Controller drücken. Wenn man sich für die Variante mit Kabel entscheidet, sollte der eigene PC den Controller sofort erkennen. Es gibt zwar optionale Treiber, die man auf dem Controller selbst installieren kann (ähnlich wie beim Xbox One Controller), doch es handelt sich um ein „plug-and-play“ Gerät, das keinen Stress verursacht und zwei AA Batterien benötigt.

Vielleicht werden in nicht allzu ferner Zukunft hunderte Konfigurationen für die verschiedensten Spiele im Betriebssystem des Steam Controller gespeichert sein, die man dann nur noch abrufen muss, und bereits die nächste Version des Geräts könnte unter Berücksichtigung des Feedback von der ersten Generation um einiges besser abgestimmt sein. Aber derzeit sollten Sie sich den Steam Controller nur zulegen, wenn Sie Ihre Neugier überhaupt nicht zügeln können und fast rund um die Uhr am PC zocken.

[Getestet wurde ein von mir persönlich erworbenes Exemplar dieser Hardware.]

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