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The Witcher 3: Hearts of Stone Review – Der Spaß und Spiele Test

 

witcher 3 hearts of stone review 01

Seit dem großen Finale von The Wild Hunt stelle ich mir gerne vor, dass Geralt in Kaer Morhen herumlungert, lange Bäder nimmt, seine Schwerter schärft und sich von der schädlichen Gwent-Szene von Novigrad fernhält. Ich habe das Spiel eine ganze Weile nicht mehr gespielt, aber als ich zum ersten Mal wieder die Northern Realms durchstreifte, ergriff eine melancholische Stimmung Besitz von mir. Die Leute, die ich im letzten Abenteuer traf und liebte, setzen ihre Leben einfach fort.Deshalb ist die Rückkehr zu The Witcher 3 irgendwie traurig, aber auf eine angenehme Weise. Es ist eine Erinnerung daran, wie hervorragend die erzählerischen Höhepunkte des Spiels waren.

Gibt es eine bessere Methode, sich mit dem idyllischen Velen wieder vertraut zu machen als einen guten altmodischen Monster Contract (Auftrag, ein Monster zur Strecke zu bringen)? So beginnt Hearts of Stone, mit einem scheinbar routinemäßigen Treffen auf dem Anwesen eines gewissen Olgierd von Everec. Dieser ist ein leicht geckenhafter Halsabschneider mit einer Vorliebe für nicht perfekte Skulpturen. Schon bald streift Geralt in der Kanalisation unter Oxenfurt umher und tötet Horden von Drowners mit Level 30, wobei er auf... nun ja, es ist nicht wirklich ein Geheimnis: Sie treffen auf Shani, eine Schülerin der Medizin und Angebetete aus dem ersten Witcher Spiel. Olgierd von Everec möchte, dass Sie töten, was immer sich in den Abwasserkanälen versteckt. Sobald Sie da getan haben, tut sich ein neues Problem auf: Diese Bestie war der Prinz einer mysteriösen Organisation namens Ofieris – und diese Leute sind alles andere als erfreut über Ihre Taten. Ehe es Ihnen gelingt, sie mit Igni in Asche zu verwandeln, haben sie Sie gefangen genommen.

Diese unglücklichen Ereignisse sorgen dafür, dass Geralt zum Kern der Hearts of Stone Kampagne vorstößt: Gaunter O’Dimm (oder der Merchant of Mirrors) hilft Ihnen dabei, den Ofieris zu entkommen, aber er ist alles andere als glücklich über Ihren Auftraggeber. Doch aufgrund geheimnisvoller High-Fantasy-Machenschaften muss der dubiose O’Dimm drei Aufgaben für Olgierd erledigen und, nun ja, das ist genau das, was Sie tun – Sie helfen ihm, diese drei aufgaben zu erledigen. Eigentlich stellt sich heraus, dass Sie diese Arbeit für ihn machen.

Wie es sich für eine Premium-Erweiterung gehört, fügt Hearts of Stone ganz schön viel zum Hauptspiel hinzu und wagt es dabei sogar, auf subtile, aber befriedigende Weise ein wenig zu experimentieren. Nur wenige dieser Experimente können hier erwähnt werden, ohne viel von der Handlung zu verraten, aber es sollte ausreichen zu sagen, dass der Ton gekonnt zwischen Schrecken und trockenem Humor, wobei eine bestimmte Hochzeit abläuft wie in einer romantischen Stoner-Komödie. Diese Szenarien untergraben Geralts stahlharte und distanzierte Persönlichkeit; was in einem schlecht geschriebenen Spiel langweilig wäre, wirkt in den Händen von CD Projekt RED wahre Wunder.

Hearts of Stone fügt zwar keine neuen Regionen zu den Northern Realms hinzu, doch es gibt nördlich von Novigrad neue Schauplätze zu erkunden, die mit neuer Fauna bevölkert sind und in denen Sie neue Nebenaufgaben (side quests) und zufällige Begegnungen erwarten. Doch es ist die von Everec Saga, der die größte Bedeutung zukommt; sie wartet zwar mit einigen heiteren Momenten auf, doch die generelle Stoßrichtung der Story ist ziemlich trostlos – man kann sich in schwierigen Zeiten nicht auf die eigene Familie verlassen, Eigeninteresse beherrscht die Welt und jeder Verrat kann mit der Anziehungskraft von kalten, harten Orens gerechtfertigt werden. Es ist Witcher 3 Erzählkunst vom Feinsten, aber wenn man die Charaktere und die Intrigen weglässt, bleibt nicht viel übrig: wenn man Hearts of Stone auf seinen Gameplay-Kern reduziert, handelt es sich um bloßes Herumlaufen. Die Kämpfe sind weitgehend so wie im Hauptspiel, die Begegnungen mit Bossen sind visuell beeindruckend, aber taktisch einfach, und selbst der Raubzug im Zentrum der Kampagne wird großteils durch filmische Sequenzen vorangetrieben.

Die mit der Erweiterung hinzugefügten Runewords und Glyphwords werden sehr wahrscheinlich allen echten Rollenspielfans gefallen, doch die Stat (Werte) und Effect Boosts (Verbesserungen), die sie bewirken, sind in der Praxis nicht wirklich von Bedeutung. Wie es auch schon beim Character Tree von The Witcher 3 der Fall war, wirkt der Fortschritt zu langsam, auch wenn man einiges zu experimentieren hat, wenn das eigene Inventar mit Runen gefüllt ist. Mit anderen Worten: Diese neuen Upgrade-Pfade bieten nichts, was notwendig erscheint, zumindest noch nicht; es sind nur neue Dinge, die man tun kann.

The Witcher 3 muss mit einem ungewöhnlichen Problem zurande kommen: Das Spiel bietet so viele Nebenmissionen (side quests), dass die meisten Spieler nicht alle erledigen werden, weshalb sich die Frage stellt, was der besondere Reiz dieser neuen sein soll. Diese Bedenken habe ich von mehreren Seiten gehört und hatte sie auch selbst, als ich Hearts of Stone in Angriff nahm. Mir machten die mehr als 12 Stunden, die ich mit der von Everec Saga zubrachte, durchaus Spaß, doch sie verdeutlichten auch einige Probleme des Hauptspiels, vor allem den Umstand, dass das Kampfsystem und die Character Progression (Charakterfortschritt) den epischen Umfang einer 100-Stunden-Kampagne als Stütze benötigen. Oh, und in diesem Spiel muss man wirklich viel hin und her laufen, nicht wahr? Als neue eigenständige Saga ist Hearts of Stone eine erstklassige RPG-Erzählung. Sie müssen sich nur wirklich für die Story und die Charaktere interessieren.

Fazit

Ein befriedigendes, eigenständiges Abenteuer, das ganz auf die Stärken der Serie setzt, aber mit Ausnahme der Handlung nichts Neues zu bieten hat.

Abschließende Bewertung

Spiel: 8,5

Spaßfaktor: 8,0

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