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Kurt Vile: b’lieve i’m goin down (Albumkritik)

 

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Kurt Vile: b’lieve i’m goin down (Matador)

Pretty Pimpin’“ ist mit Sicherheit einer der schönsten Songs von Kurt Vile bisher und dazu noch eine großartige Erklärung/Zusammenfassung seiner Genie-Sonderling-Anziehungskraft: der hüpfende, sich verwirrende, scharfe klimpernd Klang des zentralen Gitarren-Hook, der wirklichen Ohrwurmcharakter hat; die herrliche Art, wie sein Lead-Gesang aufsteigt, während der Background-Gesang abfällt; die dumm-cleveren, nüchtern-bekifften Gedanken darüber, “the man in the mee-rror” zwei-, drei- , viermal ansehen zu müssen – zu einer Zeit, da „slacker rock“ 20 Jahre später erneut zum Klischee zu werden droht, hat Vile Charme, Charakter und Phantasie genug, um seinen völlig entspannten, verschwommenen Stil zu etwas wirklich Besonderen zu erhöhen. Sein sechstes Album ist vielleicht weniger ambitioniert und wächst einem langsamer an Herz als das 2013 erschienene Wakin’ on a Pretty Daze: Songs wie „That’s Life, Tho“ und „Stand Inside“ muss man sich ein paar Mal anhören, um ihre alles andere als offensichtliche melodische Logik zu erkennen, aber wenn man sie dann erkennt, werden sie zu echten Krachern; „Lost My Head There“ fügt alberne, benebelte glucksende Geräusche zu einer an Steely Dan erinnernden Pianobegleitung hinzu und Stella (Warpaint) Mozgawas unheimlich hypnotisches, schwer-leichte Schlagzeugspiel verleiht dem Song seltsamen, benommenen Schwung. Wenn Vile scheitern sollte, hat er wenigstens aufopfernd gekämpft.

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