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All Saints: Red Flag (Albumkritik)

 

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All Saints: Red Flag (London)

All Saints waren nie eine orthodoxe Popgruppe, denn ihre sinnlichen, vielschichtigen Songs bauten auf einer Mischung von Erwachsenenthemen und Girl-Group-Kameraderie auf. Teile ihres vierten Albums harmonieren jedoch nicht mit diesem früheren cleveren Stil. Experimente mit Rhythmen der World Music sind neben sanften Balladen mit unterschiedlichen Graden von Kitsch zu finden. Während „One Woman Man“ ein klassisches Pop-Comeback ist, ist „Fear“ voll mit eisigem, düsterem Saints’ Kummer. Das ganze Album hindurch machen sich teils zerstörerische Energien bemerkbar: der gereizte Dancehall-Track „Ratchet Behaviour“ beschwört Bilder einer verschmähten Shaznay Lewis herauf, die der „anderen Frau“ auf der Toilette eines Clubs einen Kopfstoß versetzt. Der Titelsong dümpelt dahin, wobei man sich des Eindrucks nicht erwehren kann, dass das Klatschen und der Gesang von einer weit entfernten Welt herübergeweht werden. Es ist die erste Single „One Strike“, die die Balance zwischen gefühlvoller Melancholie und Melodie am besten hält – ein Song, der für Nicole Appleton geschrieben wurde, als sie die Affäre ihres Ehemanns Liam Gallagher entdeckte. “I don’t want to be in this home”, singt Natalie ausdruckslos im Namen ihrer Schwester; cool, gefasst und akustisch alles andere als überladen.

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