The Jayhawks: Paging Mr Proust (Sham)
Vor fünf Jahren taten sich The Jayhawks nach mehrjähriger kreativer Pause wieder zusammen – der ursprüngliche „co-leader“ Mark Olson kehrte neben Gary Louris zurück -, um das entzückende Mockingbird Time zu veröffentlichen. Leider ist Olson ist beim Nachfolger nicht mehr mit dabei, doch Fans brauchen sich nicht zu fürchten, denn Album No. 9 klingt genau so, wie man es sich von The Jayhawks erwartet: schlicht, unaufdringlich und auf sanfte Weise rockend, außer wenn Louris seine Gitarre während des ansonsten schlichten, unaufdringlichen und sanften Country-Funk von „Ace“ aufheulen lässt. Paging Mr Proust ist ein passender Titel, denn 30 Jahre nach ihrem Debüt dienen The Jayhawks, obwohl sie weit davon entfernt sind, eine Nostalgietruppe zu sein, als Anstoß zu Erinnerungen: es fällt schwer, nicht nostalgisch zu werden, wenn man der spielerischen musikalischen Chemie zwischen den Musikern lauscht. Die bearbeitete, mechanisierte Percussion, mit der „Pretty Roses in Your Hair“ beginnt, ist eine zarte Andeutung von Modernität. Aber der Titel allein genügt, um uns mehr als deutlich zu sagen, dass Louris nach wie vor nicht die Absicht hat, sich dem Alt-R&B zu widmen. Die Songs auf diesem Album mögen nicht die enorm hohe Qualität derjenigen auf Hollywood Town Hall oder Rainy Day Music haben, aber sie sind unterhaltsam und gut.
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