Margaret Glaspy: Emotions and Math (ATO)
Margaret Glaspys erstes Album ist eine fabelhafte Miniatur, die gerade einmal 24 Minuten lang ist und mit jedem Anhören besser wird. Es ist eindeutig ein Singer-Songwriter-Werk, denn es präsentiert die Gedanken einer Person, egal wie persönlich – der dritte Track „You and I“ beginnt mit der ungeschminkten Erklärung “Tonight I’m a little too turned on to talk about us / Tomorrow I’ll be too turned off and won’t give a fuck” –, aber es ist auch ein Rock’n’Roll-Album. Es ist nicht maximalistisch: zwischen Schlagzeug, Bass, Gitarren und Glaspys Stimme, die manchmal resigniert, manchmal schmachtend klingt, ist reichlich Platz. Die entscheidende Beziehung auf Emotions and Math besteht nicht zwischen Glaspy und ihren Charakteren, sondern zwischen ihrer Stimme und ihrer Gitarre – die Gitarre hat einen rauhen, ungeschliffenen Sound, nicht amateurhaft, sondern ungeschminkt, mit Anklängen an Crazy Horse, der einen nahezu idealen Gegensatz zu ihrem Gesang bildet. Sie weiß auch, wann sie diese Stimme ausdehnen muss und wie sie das Drama maximieren kann: hören Sie sich an, wie sie auf „Memory Lane“ kalt und zornig wird und ihrem Liebhaber ausrichtet “to go back to wherever the fuck you came”, worauf sofort ein mitreißendes Gitarrensolo folgt.
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