The Avett Brothers: True Sadness (American/Island/Republic)
The Avett Brothers’ neuntes Album erscheint mit einem offenen Brief von Seth Avett, der zwar sehr wortreich ist, aber nur wenig aussagt: True Sadness, erklärt er, ist eine Patchworkdecke, sowohl thematisch als auch stilistisch, in der sich “the roughest denim and the smoothest velveteen” verflechten. Wenn man bedenkt, dass die Band 16 Jahre lang um den großen Erfolg kämpfen musste, wirkt ihr Exkurs in ungewöhnlichere Texturen wie ein Versuch, aus dem Tweed auszubrechen und und mehr in den Mainstream einzutauchen. Dies ist mit Sicherheit ihr bisher abwechslungsreichstes Werk: die Gruppe aus North Carolina hat ihre Klangpalette über die gewohnten Country, Bluegrass und Folk hinaus erweitert. „May It Last“ ist ihr Pink Floyd Moment, während „Satan Pulls the Strings“ mit einem klaren, metallischen Sound ihre wilde Seite enthüllt. Auch die Stimmung ändert sich immer wieder: das Jodeln auf „Divorce Separation Blues“ kombiniert ein ernstes Thema mit einer bewusst frivolen Melodie. Doch trotz des ganzen Geredes von kreativer Erleuchtung bleibt ihre Musik die country-lastige bequeme Decke, die sie immer schon war.
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