Beaty Heart: Till the Tomb (Caroline International)
Sehr geehrte Damen und Herren, ein Hoch auf die Textur. Sie ist ein unterbewerteter Aspekt des Musikmachens und wird nur allzu oft übersehen, da Produzenten und Musiker zu sehr damit beschäftigt sind, Songs auf Widescreen-Hochglanz zu polieren. Das aus dem Süden Londons stammende Trio Beaty Heart hat die Geschichte der Popmusik und aktuelle Strömungen aufmerksam studiert. Das zweite Album der Band ist ein dichtes Rätsel, das inspirierten, doch seltsam klingenden Pop mit ungewöhnlicher Percussion bietet. „Soft Like Clay“ erinnert ein bisschen an Olly Murs, nur dass es von Klatschen und schmatzenden Synthesizern untermalt wird. „U Say“ kombiniert verschlafene Blechbläser, zerbrechendes Glas und schwärmerischen Gesang zu einer interessanten Einheit. „Glazed“ mit seiner Anfangzeile “I wanna go to a sauna with you” ist heiß und wartet mit zartem Falsettgesang und etwas, das wie ein Kokiriko klingt, das entrollt wird, auf. R&B-artiges Fingerschnipsen ist häufig zu hören. Doch wenn man ein wenig an der Oberfläche kratzt, muss man erkennen, dass sich darunter einige schrecklich durchschnittliche Songs verbergen. Dieses Album erfreut mit vielen interessanten Sounds, doch die prallen zumeist aufeinander, anstatt eine Verbindung einzugehen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen