Haben Sie schon... gespielt? ist ein endloser Strom von Spielempfehlungen. Mehrmals die Woche, das ganze Jahr lang, vielleicht bis in alle Ewigkeit.
Ich werde gemein sein: Dungeon Siege war das Ende einer Ära.
Es ist ein solider ‘crawler mit für die damalige Zeit einigen netten Ideen, was das automatische Management der Mitglieder der Gruppe und das Aufleveln anbelangt. Es bot sogar eine Vortäuschung einer nahtlosen Welt in einer Zeit, in der die Technologie damit noch nicht zurande kam. Es ist auch der Punkt, an dem das hirnlose Beutemachen der Action-Rollenspiele auf die Spiele überschwappte, die einst als ‘cRPGs’ bekannt waren, und vielleicht auch noch auf andere Genres. Sicher, wir erhielten Morrowind und Bloodlines und sogar Neverwinter Nights, doch so vieles von dem, was wir einst liebten, von Black Isles und Origin, ging verloren. Das Zeitalter von WoW und das Zeitalter von Oblivion waren nicht weit entfernt.
Sicher, Dungeon Siege ist nicht allein dafür verantwortlich – und auch nicht der bedeutendste Titel, der diesen Richtungswechsel einläutete -, dass in Mainstream-Videospielen heutzutage um Kisten mit Beute (loot) fast allgegenwärtig sind. World of Warcraft und der Multiplayer-Teil von Call of Duty 4 beeinflussten diese Entwicklung stärker, doch Dungeon Siege markierte still und heimlich eine grundlegende Veränderung. Ein Rollenspiel mit einem Charakter, einem Maultier, das nur dazu da ist, Beute zu schleppen. Ein Gruppen-Spiel, in dem alle Mitglieder der Gruppe ausschließlich Kampfrollen übernehmen. Alles wird durch Gewalt gelöst. Aber genug von BioShock Infinite, nicht wahr?
Ich weiß nicht, vielleicht gehe ich mit diesem Spiel zu hart ins Gericht. Es ist nur so, dass Dungeon Siege, wenn ich an die Spiele vor und nach im denke, wie ein Vorbote von etwas anderem erscheint, von etwas, bei dem es wesentlich mehr um Gold und Mord und Inventare geht.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen