Haley Bonar: Impossible Dream (Memphis Industries)
Die Minnesota beheimatete Singer-Songwriterin Haley Bonar dämpft die folkige Geziertheit mit einer gesunden Dosis Menschenfeindlichkeit und ein bisschen Wut. So gelingt es ihr, so mühelos auf der Trennlinie zwischen süß und sauer zu balancieren, wie man es von jemandem erwartet, dessen Indie-Karriere bereits sieben Alben währt. Mitunter kann diese Mühelosigkeit aber wie Konventionalität wirken, was vor allem auch daran liegt, dass ihre Songs nie auf wirklich faszinierendes Territorium vordringen. Selbst wenn sie über “shitty towns” und etwas, das sich wie “piss in your ice-cream” anhört, singt, ist Bonar nie so beunruhigend wie Jenny Lewis oder so explosiv wie Angel Olsen – zwei andere Musikerinnen mit kristallklarer Stimme, die die Indie-Balladenkunst aufregender machen. Dennoch verfügt Impossible Dream zweifellos über die fröhlichen Melodien, mitreißenden Hooks und netten Redewendungen, die sich einen weg in die Psyche de Hörers bahnen können. Ob Bonars Songs unverwechselbar genug sind, um sich dort auf Dauer festzusetzen, ist nicht ganz so sicher.
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