Lawrence Arabia: Absolute Truth (Flying Nun)
James Milnes vernichtender Lyrismus hat eine Tim-Key-artige Qualität: “Cursing the time when you were a tart / You really were an arsehole that day”, singt er auf „Sweet Dissatisfaction“, einem Song, der über seine Jugend und Leichtsinnigkeit reflektiert – ein vorherrschendes Thema des vierten Albums des Songwirters aus Neuseeland. Der sanft, ein wenig einfallslose Nachfolger des 2012 erschienenen tristen The Sparrow entstand nach der Geburt seines ersten Kindes, doch statt der Panik der Midlife-Crisis macht ihm Scham zu schaffen, denn er hasst nun sein “young and arrogant,” “bold and bullish, kind of toolish” früheres Selbst.Dennoch finden sich Textzeilen, die darauf hindeuten, dass er seine Freiheit vor der Vaterschaft gut zu nützen wusste: “I used to be commitment free”, beklagt er auf „What Became of the Angry Young Man“. Als würde er den Soundtrack zu seiner eigenen Mublecore-Filmbiografie schreiben, kombiniert Milne düstere Romantik. Kitschigen 60-er-Jahre-Pop und das eigenwillige Songwriting von Jim Noir und Gorkys Zygotic Mynci mit komisch brutalen Herabsetzungen. Es ist ein Album gehüllt in bittersüße Nostalgie.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen