Tobacco: Sweatbox Dynasty (Ghostly International)
Auf dem Papier liest sich das, was der aus Pennsylvania stammende Produzent Tobacco auf diesem Album bietet, großartig: eine Mischung von Animal Collectives Sieben-Zwerge-Arbeitssongs, Madlibs zerfahrener Hip-Hop-Produktion und John Maus’ Außenseiter-Pop, allesamt in die dreckigen Verzerrungen des Psychedelic Rock gewickelt. Auf „Home Invasionaries“ gibt es sogar das ziellose Dahintümpeln der Videospiel-Soundtracks der 80-er; insgesamt sind tolle produktionstechnische Schnörkel zu bemerken, etwa die Lärmschwaden auf „Human Om“ oder das plötzliche Erklingen eines anderen Songs, der über Abschnitte von „Let’s Get Worn Away“ geklebt wurde. Doch seine verstopften Rhythmen sind aus Fasern zusammengesetzt, denen jeder Ansatz von Funk fehlt, und das Songwriting ist schwach – Melodien sind wie kleine Hunde beim Trainer, entweder irritierend widerspenstig oder völlig verschwindend. Man muss schon sehr großzügig sein, um zu akzeptieren, dass die zahlreichen nur eine oder zwei Minuten langen Tracks, die auf diesem Album zu finden sind, mehr als nur Skizzen sind, aber selbst wenn man viel guten Willen aufbringt, sind „Wipeth Out“ und „Dimensional Hum“ einfach nur hässlich – und noch dazu, was es viel schlimmer macht, auf ziemlich konservative Art. Das ganze Unterfangen ist für den Wühltisch bestimmt.
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