Die Antwoord: Mount Ninji and Da Nice Time Kid (Zef)
Als das südafrikanische Trio Die Antwoord 2009 mit seinem trashigen Zef Rap-Rave auf der Weltbühne auftauchte, gab es nichts Vergleichbares. Trailer-Park-Rap, anwidernder Humor und Baile-Funk-artige Beats: Ninja, Yolandi Visser und DJ Hi-Tek waren verwirrend, brillant und polarisierend. Doch inzwischen, dies ist ihr viertes Album, hat sich ihre „ist es/ist es nicht ironisch“ Verrücktheit in bloßes cartoon-artiges Kabaret verwandelt. „Shit Just Got Real“s Oom-pah-pah, Gute-Nacht-Geschichten-artige Zwischenspiele, ein Gastauftritt der verführerischen Burlesquetänzerin Dita Von Teese und Chorknaben-Refrains vermitteln das Gefühl eines alptraumhaften Oliver Twist. Und natürlich gibt es auch wieder die unreifen Schocker, die mit einem boshaften Lächeln vorgetragen werden: prahlerische Raps wie „Wings on My Penis“, gesungen von einem jungen Knaben; der Track „Jonah Hill“, der von einer Diskussion darüber unterbrochen wird, ob er “sounds gay” (schwul klingt); ein Song über Ratten (mit dem Schauspieler und Musiker Jack Black, der seinen inneren Fagin entfesselt). Völlig überzogene Zirkus-Masche in Verbindung mit Power-EDM und wenig einfallsreiche Trap Music? Wenig überraschend eine richtige Horrorshow.
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