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Glass Animals: How to Be a Human Being (Albumkritik)

 

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Glass Animals: How to Be a Human Being (Caroline International)

 

 

Das Zweites-Album-Syndrom macht sich häufig in Form träger Geschichten von der Langeweile des Lebens auf Tour bemerkbar. Doch Glass Animals, die aus Oxford stammenden „Alt-J-alikes“ mit mehr als 200 Millionen Spotify Streams, haben ihre Zeit auf der Straße schöpferisch genützt.

 

Diese farbenfrohe Collage wurde von Geschichten inspiriert, die Frontmann David Bayley heimlich (und ein wenig beängstigend) auf seinem iPhone aufnahm: Anekdoten von Fans, Taxifahrern und zufällig begegneten Fremden, die sich veranlasst sahen, sich das Eine oder Andere von der Seele zu reden. Das Album ist vielseitig, aber „easy listening“; seine Songs ähneln raffiniertem Rap und R&B, nachdem diese dekonstruiert und mit Klebestift und Körperflüssigkeit wieder zusammengeklebt wurden. Ihre Beats triefen und grooven ungeschickt. Selbst die fröhliche Vorstellung, sich zu berauschen, verwandelt sich in eine eklige, klebrige Situation: “My girl eats mayonnaise from a jar when she’s gettin’ blazed”, singt Bayley auf „Season 2 Episode 3“, einer schrulligen „8-bit slow jam“.

 

Vielleicht werden seine zeitgenössischen/aktuellen Qualitäten in fünf Jahren ebenso flüchtig erscheinen wie die Besuche der Subjekte der Songs, doch Zabas Nachfolger ist trotzdem ein einfallsreich produzierter, schelmisch realisierter Triumph.

 

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