Haben Sie schon... gespielt? ist ein endloser Strom von Spielempfehlungen Geplauder über Erfahrungen, die mit dem PC zusammenhängen. Mehrmals die Woche, das ganze Jahr lang, vielleicht bis in alle Ewigkeit.
Es ist eines meiner liebsten Hobbys. Verurteilen Sie mich nicht.
Es hat etwas Beruhigendes und Tröstliches an sich, sich an einen neuen PC zu setzen oder auch nur erstmals eine neue Windows Installation zu verwenden und nach und nach alles so einzurichten, wie man es am liebsten hat. Jedes Programm, das man benötigt, jedes Passwort und jede Einstellung zu kopieren/zu übernehmen und jedes Icon am Desktop und in der Taskbar an der gewohnten Stelle zu platzieren, damit man sich wieder heimisch fühlt. Es ist so, als würde man in ein neues Haus einziehen, lauter kahle Wände und kalte Korridore, um dann innerhalb einiger Wochen alles mit Leben zu erfüllen und wohnlich zu machen. Die Auswahl des Desktop Wallpaper ist ein ebenso bedeutsamer Identitätsstempel wie die Auswahl von Vorhängen oder das Aufhängen eines Kunstdrucks.
Natürlich muss man im Falle eine neuen PC keine Kisten herumtragen oder Angst haben, dass der Lampenschirm beim Transport von Weinflaschen oder ähnlichem eingedrückt wird. Treiberdownloads sind unsere Säcke voller Wäsche, Chrome und Spotify und Office sind unsere Sofas und Esstische und Waschmaschinen.
Und dann folgen natürlich Steam und itch und vielleicht sogar Origin. Dies sind die lokalen Bars und Teiche, nahegelegene Unterhaltung, die man geniest, sobald die Arbeit getan ist (aber kein Ersatz für das Aufsuchen dieser Orte – dies ist eine Allegorie, kein Loblied auf die Einsiedelei). Zu sehen, wie alles Gestalt annimmt, wie die fixen Ideen, was wo zu sein hat, Realität werden, ohne Anleitung oder Referenz – das gefällt mir.
Formen und Charakter und vor allem wahre Nützlichkeit entstehen aus der Langeweile des frisch aufgesetzten Windows Desktop. Eine nichtssagende, leblose Maschine mit all ihren schrecklichen, von einem Großunternehmen gemachten Voreinstellungen und kaum durchdachten Umschaltern mein zu machen, so dass sie vertraut erscheint und ich sie verstehe und sie genau so ist, wie ich sie brauche, ist ein besonderes Vergnügen.
Es ist ein Projekt, für das man einen ganzen Tag einplanen sollte. Sicher, heutzutage geht es dank Google Sign-ins und Windows 10 um einiges schneller, aber es ist trotzdem noch ein Projekt. Ich möchte es nicht jede Woche tun müssen – ich laufe noch nicht so schnell vor der Realität davon -, doch als jährliches Unterfangen (oder öfter, wenn man bedenkt, wie oft es mir gelingt, mein Betriebssystem durcheinanderzubringen, so dass ich es neu installieren muss) ist es sehr befriedigend.
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