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Marillion: Fear (Albumkritik)

 

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Marillion: Fear (earMUSIC)

 

 

FEAR setzt die Renaissance in der Spätphase der Band fort, die mit dem 2004 erschienenen Album Marbles begann. Das neue Werk ist völlig kompromisslos; 68 Minuten Spielzeit, aufgeteilt auf nur fünf lange Songs, noch dazu ohne offensichtliche radio- und YouTube-taugliche Single. Politisch aufgeladene Texte alternieren zwischen Trauer und Wut, und die reiche, vielschichtige Instrumentierung verweist auf übliche Marillion Prüfsteine wie Pink Floyd und Talk Talk in ihrer späten Phase, mit gelegentlichen Andeutungen von Van der Graaf Generator in ihren grandiosesten und bedrohlichsten Momenten. Keyboarder Mark Kelly ist auf diesem Album allgegenwärtig und bietet alles von schnellen Läufen auf dem elektrischen Klavier bis hin zu Unheil verkündenden Orgelakkorden, während sich Steve Rothery mit seinem wohlklingenden und lyrischen Gitarrenspiel in Höchstform zeigt, was besonders sein wunderbares Solo auf „El Dorado“ deutlich macht. Der Höhepunkt ist aber „The New Kings“, auf dem Sänger Steve Hogarth über den Zustand der Welt und ihre korrupten, nur sich selbst dienenden Eliten lästert, wobei er von düsterer, intensiver Musik begleitet wird, die so gut ist wie das Beste, was sie bis dato geboten haben. Marillions höchstwahrscheinlich bestes Album seit zwei Jahrzehnten.

 

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