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Powell: Sport (Albumkritik)

 

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Powell: Sport (XL)

 

 

Powell ist der Mr. Robot der elektronischen Musik, denn er hackt ihren Code, um einen eigenwilligen Stil zu kreieren, der weitgehend von allem abgekoppelt ist, was sonst auf diesem Gebiet veröffentlicht wird. Auf seinem Debütalbum verknüpft er bizarre Elemente, die nicht zusammenpassen sollten – gelooptes Trommeln auf die Saiten einer Bassgitarre, Skype-Anrufe, 8-Bit-Blubbern, statisches Rauschen und Verzerrung -, um vorsätzlich widerspenstige „Songs“ zu schaffen, die ebenso sehr vom Noise-Rock (er sampelte den Nirvana Produzenten und Big Black Musiker Steve Albini, was diesem gar nicht gefiel) der ATP-Ära gepägt sind wie von Computer-Zauberer. Hier sind Punk-Schlagzeug und Punk-Bass wesentlich wichtiger als Melodien. Beim ersten Hören können Powells grobe Rhythmen schwerfällig wirken, doch sie ziehen den Hörer in unbändige Grooves hinein; seine rastlosen Versionen von Electroclash (das todernste „Frankie“), Post-Punk („Junk“ mit seinem Mark E Smith Sample), Punk-Funk („Plastic“) und Lightning Bolt über den Umweg Peaches („Jonny“) sind so verspielt, dass man das Glitzern in seinen Augen, während er all das vermischt, förmlich spüren kann. Mit 14 Songs ist das Album lang und Songs wie „Mad Love“ ziehen sich im Vergleich zum fulminanten „Jonny“ unnötig in die Länge, doch Sport ist nun einmal ein Album der Extreme. Wenn Musik so erfreulich schrullig ist wie hier, ist sie die Hürden wert.

 

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