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Tanya Tagaq: Retribution (Albumkritik)

 

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Tanya Tagaq: Retribution (Six Shooter)

 

 

Tanya Tagaq , eine Inuit, die dem Kehlkopfgesang frönt, gewann im vergangenen Jahr bei den kanadischen Juno Awards den Preis für das „Aboriginal album of the year“, doch es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass ihre Werke in den Sammlungen eingefleischter World-Music-Fans enden werden: dies ist eine brachiale und aufrüttelnde Meditation über apokalyptischen Klimawandel. Sie platziert sich am rauhen und wenig hübschen Ende der ohnehin schon gutturalen Welt des Kehlkopfgesangs und drückt sich mit verschiedenen verstopfen Knurrlauten, wolfsähnlichem Schniefen und mädchenhaftem Aufschreien aus – manche Hörer werden dies einfach nur albern finden, und fast alle werden vom schlabberigen Hip-Hop-Track „Centre“ abgetörnt sein, der uns alle nur zu drastisch dran erinnert, dass man nicht wegen der Musik an Demonstrationen teilnimmt, die stärkeren Umweltschutz fordern. Aber auf anderen Tracks ist Tagaq fesselnd, vor allem wenn ihre stimmlichen Darbietungen auf mehreren Spuren aufgenommen wurden und sie ungefähr acht Minuten Zeit hat, jazzartig um Art-Metal-Begleitmusik herum zu „singen“. „Summoning“ beschwört mit einem distanzierten Cello Unbehagen herauf und steigert sich zu kultartigem Sprechgesang, während „Cold“ auf einem krassen Groove in eine Vision ewigen Schmelzwassers reitet. Alle, die Jenny Hvals blutgetränkte Grübeleien oder Maja Ratkjes explosive Ticks lieben, werden fasziniert sein.

 

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