DOTA 2s bisher größtes Update ist vor kurzem erschienen und die Spieler müssen sich mit dem Gedanken anfreunden, dass das Spiel, das sie nach hunderten Stunden endlich verstanden und halbwegs gemeistert haben, damit auf den Kopf gestellt wurde.
Seit Valve mit DOTA 2 die DOTA Zügel in die Hand nahm, erhielt das Spiel immer wieder Updates. Diese verbesserten die Balance, überarbeiteten das Interface, fügten neue Helden hinzu und taten noch einiges mehr, doch Version 7.00 stellt sie alle in den Schatten, denn sie verpasst dem Spiel völlig neue Mechaniken. Dies ist die erste neue Versionszahl seit mehr als einem Jahrzehnt, und das ist kein Zufall. Dies ist der Beginn einer neuen Ära für DOTA 2. Bei einem Spiel das so präzise und generell unzugänglich ist wie DOTA 2 bedeutet dies, dass der alte Status quo, so unsicher er auch gewesen sein mag, nun nur noch in der Erinnerung existiert.
Manche Spieler kommen damit gut zurecht und weisen darauf hin, dass Änderungen wie „hero trees“ und eine Umgestaltung der Hauptkarte des Spiels das Spielerlebnis gehörig auffrischen, das schon anfing, graue Haare zu bekommen. Sicher, viele alte Lektionen über Balance und Strategie sind nun hinfällig, aber sie werden nicht müde zu bekräftigen, dass ihre liebsten und besten DOTA 2 Tage jene ersten rund 500 Matches waren, als alles noch unvorhersehbar und beängstigend war. In DOTA 2 dienen die besten Matches als Lektionen. Nun sind alle Spieler wieder nervöse Anfänger.
“I’m more excited to be watching DOTA than I have been in years”, sagte ein ehemaliger Spieler namens Zangis. “May even start playing again, after quitting because of toxicity. But definitely want to see what will happen with this game, and what the community will do with all these new toys.”
Ebenso vorhersehbar war aber auch, dass viele Spieler richtig durchdrehen. DOTA 2 ist anders als die anderen Spiele. Man kann nicht einfach zu spielen beginnen und nach einigen Tagen wirklich gut sein. Man muss hart arbeiten und sich durch ernsthaft schlechte Zeiten und Ergebnisse beißen, um irgendwann seine Würde zurückzuerlangen. Manche Spieler, vor allem jene, die erst seit kurzem das Gefühl haben, kompetent zu spielen, sind alles andere als begeistert darüber, dass sich ihre Tretmühle nun in einen Stepper verwandelt hat.
“Holy shit”, schrieb ein DOTA 2 Spieler namens obnoxiousloudmouth. “Why the fucking fuck are they adding skill trees? This can’t be happening. I’m having a fucking breakdown. I don’t want to believe Icefrog is such a [Heroes of the Storm] fanboy. I want an Io Arcana. I want inventory management. I cannot fucking deal with this right now. It wasn’t supposed to be like this, I thought he was going to change the game for the better???? This is so fucked.”
Viele haben ähnliche Bedenken geäußert, dass das Heldentalent (hero talent) das labile Gleichgewicht des Spiels zerstören wird, aber andere betonen, dass organisierte „talent trees“ Valve ermöglichen, das Spiel mit der Zeit immer besser auszubalancieren.
Dennoch ist es irgendwie verrückt, dass der führende Entwickler Icefrog und Co. sich bei einem so komplexen, aber trotzdem so beliebten Spiel wie DOTA 2 entschlossen, es plötzlich noch komplexer zu machen. Ein Spieler namens Areign fasste es perfekt zusammen:
“Its just incredible that despite being one of the top 3 esports in the world, having a massive casual player base, a level of complexity unlike any other major esport and a level of balance approaching perfection (maybe a bit hyperbolic but perfect or not, the balance is top tier), the creator just went ‘fuck it, i’m bored’ and turned everything upside down”.
Mit anderen Worten: Es stehen aufregende Zeiten bevor. Bleibt abzuwarten, wie sich das Ganze entwickeln wird.
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