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Courtney Marie Andrews: Honest Life (Albumkritik)

 

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Courtney Marie Andrews: Honest Life (Loose Music)

 

 

Verzaubert vom Mythos der freien, weiten Straße durchquerte die aus Arizona stammende Songwriterin Courtney Marie Andrews einst mit dem Greyhound-Bus in vier Tagen die USA. Diese Erfahrung der unfassbaren Weite des Landes scheint sie nachhaltig beeinflusst zu haben, denn ihr sechstes Album, das erste, das sie einem weiteren Publikum bekannt macht, tendiert stark in Richtung traditioneller Country-Musik. Andrews verfügt über das aufmerksam beobachtende Auge des Barkeepers, ein Job, den sie einmal ausübte, und kann so die kleinen Schrecken genau erkennen, die dafür sorgen, dass romantische Desaster lange im Gedächtnis bleiben: in „How Quickly Your Heart Mends“ weint sie auf der Toilette einer Bar, während “the jukebox is playing a sad song for all the ugly Americans”; im Song „Only in My Mind“ gesteht sie ein, dass ihr Tagtraum von Familienleben in einem Haus in “a small forest grove” eine Chimäre ist. Und so ist das ganze Album: Die Intimität der sparsamen akustischen Landschaften und ihr ungekünstelter Gesang - Joni Mitchell und Alela Diane sind deutliche Einflüsse -, aber vor allem die zarten textlichen Stachel machen Honest Life zu einem Werk, dass man gehört haben sollte. Ein oder zwei fröhlichere Songs, die die Introspektion ein bisschen durchbrechen, hätten ihm gut getan, aber das ist kleinliche Kritik.

 

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