Am 15. Juli 1983 erschien die Famicom in Japan. Die Konsole, die später im Westen den Namen Nintendo Entertainment System erhielt, sollte die Videospielgeschichte für immer verändern. Aber wussten Sie, dass die Famicom nicht das einzige Gaming System war, das an diesem Tag auf den Markt kam? Am selben Tag wurde die SG-1000, die allererste Heimkonsole aus dem Hause Sega.
So etwas Poetisches kann man gar nicht schreiben. Zwei Gaming Giganten, die die nächsten beiden Jahrzehnte erbittert um die Videospieldominanz kämpfen sollten (bis einer von ihnen heroisch im Kampf fiel), veröffentlichen ihre ersten richtigen Heimkonsolen (bei den früheren Maschinen aus dem Hause Nintendo konnten die Cartridges/Steckmodule nicht getauscht werden) am selben Tag? Das ist perfekt.
Nun ja, es war perfekt für Nintendo. Für Sega war die SG-1000 nicht wirklich eine Erfolgsgeschichte.
Schlechte Verkaufszahlen in der japanischen Heimat bedeuteten, dass die Konsole nur drei Jahre lang erhältlich sein sollte. Doch in diesen drei Jahren führte die SG-1000 ein behütetes Leben. Sie wurde nur ein Jahr nach der Markteinführung neu gestaltet (die SG-1000 II), mit einem neuen Gehäuse und so weiter. Sie wurde seltsamerweise fast sofort in Australasien auf den Markt gebracht, die Anfänge einer Beziehung, die dazu führte, dass Australien und Neuseeland i den 80-ern und frühen 90-ern zu den loyalsten „westlichen“ Märkten Segas wurden.
Die SG-1000 wurde in Japan sogar erneut veröffentlicht, und zwar als Personal Computer. Diese Version hieß SC-3000 und war aufgrund ihrer Schräge und des eingebauten Keyboards um einiges beliebter als die Konsole, auf der sie basierte.
Falls Sie Europäer oder Amerikaner sind und bis jetzt keine Ahnung haben, wovon ich spreche, ist das mehr als verständlich: die SG-1000 würde nie offiziell in den USA veröffentlicht (allerdings gab es eine lokale Konsole namens Telegames Personal Arcade , die aufgrund zwielichtiger Umstände ihre Spiele abspielen konnte) und sie fand auch nie den Weg nach Großbritannien und Deutschland, was bedeutet, dass sie auf drei der vier größten Konsolenmärkte der Welt nicht vertreten war.
Dafür war sie ein großer Hit in Taiwan, was aber nicht ins Gewicht fiel.
Das alles erweckt den Eindruck, als wäre die SG-1000 ein Reinfall gewesen, aber das stimmt nicht ganz, denn sie war wichtig für die Entwicklung von Segas Heimkonsolengeschäft. Die Kartensteckplätze (card slots) wurden später bei der ersten Ausgabe des beliebteren Sega Master System verwendet und eine geplante dritte Version der SG-1000 (dieSega Mark III, unten, wahrscheinlich mein liebstes Konsolendesign aller Zeiten) wurde mitten in der Entwicklung umgeformt und wurde schließlich zum Master System.
Die Sega Mark III, die wie etwas aus Mass Effect aussieht | Bild von Evan Amos / Wikipedia
Nicht viele bemerkenswerte Serien feierten ihr Debüt auf der SG-1000. Es gab keine primitiven, frühen Versionen von Alex Kidd oder Shinobi oder irgendwelchen anderen frühen Sega Helden. Die meisten Spiele waren Spielhallenhits oder Klone von Spielhallenhits, etwa Zaxxon und Space Invaders, aber es gab auch eine Version von Segas eigenem Monaco GP.
Falls Sie eine dieser Konsolen zu Ihrer Sammlung hinzufügen möchten, sollten Sie wissen, dass die offiziellen SG-1000 ziemlich selten sind. Wenn es Ihnen gelingt, eine aufzutreiben, sollten Sie keine Schwierigkeiten haben, Spiele dafür zu bekommen, denn davon gibt es reichlich (Kosten zwischen $10-15 pro Stück).
Toller Blog!
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