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Run the Jewels: Run the Jewels 3 (Albumkritik)

 

run the jewels 03

 

Run the Jewels: Run the Jewels 3 (Run the Jewels, Inc)

 

 

“When I started this band, didn’t see no plans”, sagt El-P in der aus zwei miteinander verknüpften Titeln bestehenden Schlussnummer dieses Albums. “Just run with the craft, have a couple of laughs, make a buck and dash.”

 

Doch so entwickelte sich das Projekt des 41-jäjhrigen New Yorkers und seines aus Atlanta stammenden Partners Killer Mike nicht. Run the Jewels ist nicht länger nur das Nebenprojekt zweier Rapper, die ein gemeinsames Interesse an textlichem Überschwang, sondern entwickelte sich zu seinem eigenen Zweig von „alternative hip-hop“. Industrial Beats sind das Fundament für Raps, die von Politik zu Sex und emotionalem, oft anzüglichem Humor überwechseln, mitunter innerhalb von nur zwei Zeilen. Ihre Zusammenarbeit wurde mit Preisen ausgezeichnet und brachte ihnen einen beachtliche Fangemeinde ein.

 

Die Politik ist vor allem Mike besonders wichtig, einen prominenten Demonstranten gegen Polizeigewalt und Unterstützer von Bernie Sanders. Wer sich ein Manifest erhoffte, wir jedoch hier nicht finden; die Politik, die hier zur Sprache kommt, ist persönlich. „2100“ beginnt mit einem Ruf nach Widerstand, widmet sich dann aber ergreifenderen Betrachtungen, um mit einem Seufzen und einem Ruf nach Frieden zu enden. „Call Ticketron“, der lebhafteste Track von allen, ist der am wenigsten politische: Mike beeindruckt hier mit besonders schnellem Reimen, während El-P darüber witzelt, “push-ups nude off the edge of cliffs” zu machen. Die Formel wird zunehmend vertraut, aber jetzt ist ihre Zeit gekommen.

 

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