Ty Segall: Ty Segall (Drag City)
Ty Segall ist für einen Garage-Rock-Star passend produktiv – im letzten Jahrzehnt hat er fast jedes Jahr ein Soloalbum veröffentlicht und dazu mit zahlreichen anderen Künstlern zusammengearbeitet. Ebenfalls zur Unbefangenheit des von ihm gewählten Genres passt der Umstand, dass es nicht viel Fortschritt gegeben zu haben scheint: dieses Ty Segall, sein zweites einfach nach ihm selbst benanntes Album, wendet sich vom rauhen Klang und der starken Verzerrung seines letzten richtigen Albums Emotional Mugger ab und setzt wieder auf den schwungvollen, aber trotzdem noch relativ knorrigen Sound des 2014 erschienenen Manipulator. Es ist ein verrücktes, aber melodisch substanzielles Werk, dessen beste Songs („Thank You Mr K“, „Freedom“) irgendwo zwischen den Oeuvres der Lemonheads und der Ramones anzusiedeln sind. 2015 veröffentlichte Segall außerdem ein Album uneinheitlicher und leicht durchgeknallter T. Rex Covers, und diese Glam-Begeisterung macht sich in den kräftigen Riffs und stampfenden Rhythmen von „Break a Guitar“ bemerkbar. Dies ist keineswegs Musik, die dem Zeitgeist huldigt, aber sie ist dennoch (oder gerade deshalb?) erfreulich.
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