Duke Garwood: Garden of Ashes (Heavenly)
Es wird Sie nicht überraschen, zu erfahren, dass Duke Garwood mit Mark Lanegan zusammenarbeitet, denn seine Stimme ist rauh und tief und er hat eine Vorliebe für zähflüssigen Folk und Blues, wie man ihn aus den Sumpfgegenden Louisianas kennt (vielleicht arbeitet Lanegan nur mit Leuten, die ebenfalls singen, als leckten sie regelmäßig an Kakteen). Das sechste Soloalbum des Mannes aus London erweckt den Eindruck, als habe er in den letzten Jahren fast nur Nick-Cave-Filme und -Videos gesehen und viel Zeit im Joshua Tree National Park verbracht: es hat eine jenseitige, berauschende Qualität, die Tage in der prallen Wüstensonne, Stiefel aus Krokodilleder und einen riesigen Chevrolet suggeriert, der gemächlich über leere Highways rollt. Tracks wie „Blue“ mit seinem Gospeleinschlag, der unheilvolle Vorspiel-Song „Hard Dreams“ und das an Leonard Cohen erinnernde akustische Klagelied „Sleep“ könnte man als Liebeslieder für das Ende der Welt bezeichnen. Doch am auffälligsten an diesem Album ist nicht seine romantische Schwermut, sondern sein Tempo: Verderbtheit verlangsamt bis zum Einschläfern gedehnt. Es klingt zwar alles angenehm und stimmungsvoll – dezenter Wüsten-Blues für eine Nacht und Smartphone -, aber beachten Sie bitte, dass das Risiko besteht, dass dieses Album sie zum Einschlafen bringt.
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