The Legend of Zelda: Breath of the Wild ist ein verdammt gutes Videospiel, aber trotzdem. Einige Dinge ärgern mich doch etwas: Mir missfällt zum Beispiel, dass das Waffen während der ersten 10 bis 20 Stunden schon auseinanderbrechen, wenn man sie nur ansieht.
Die Art und Weise, wie man Waffen in BotW besitzt und verwendet, unterscheidet sich, wie übrigens viele andere Aspekte des Spiels auch, deutlich von dem, was man aus älteren Zelda Spielen gewöhnt ist. In Wind Waker bekommt man zwei Schwerter, und das zweite ersetzt das erste. In BotW gibt es ein ganzes Inventar für Nahkampfwaffen (melee weapons), was bedeutet, dass man nach Lust und Laune Waffen aufheben, verwenden und wegwerfen kann.
Auf dem Papier ist das eine coole Idee! Befreiend sogar, denn man kann sich alle Lanzen, Schwerter, Bumerangs und Knüppel schnappen, die man findet und diese einfach... verwenden. Doch die Art und Weise, wie dies implementiert wurde, zumindest früh im Spiel, ist ein Alptraum.
Alle Waffen (sogar die Bögen!) in BotW nützen sich rasch ab und wenn sie völlig abgenützt sind, was ziemlich rasch geht, zerbrechen sie und sind für immer verloren. Manche halten ein bis zwei Stunden, während andere schon nach einigen Treffern zerfallen. Wie lange sie halten, hängt von ihrer vorgegebenen Haltbarkeit (durability), einem der Werte der Waffe, sowie dem Verwendungszweck (wenn Sie ein Schwert zum Fällen von Bäumen verwenden, geht es viel schneller kaputt) ab.
Ich bin der Ansicht, dass das Bullshit ist.
Ich habe im Prinzip nichts gegen die Idee, denn viele Spiele, die ich sehr mag, verfügen über ein ähnliches System, von Far Cry 2s verrosteten AK-47s bis hin zu The Witcher 3s kaputter Ausüstung. Doch diese beiden Spiele boten auch praktische Lösungen für die vorübergehenden Mängel ihrer Waffen.
Das Problem mit den Waffen in BotW ist nicht, dass sie zerbrechen, sondern dass sie für viel zu lange Zeit im Spiel zu schnell zerbrechen. Ehe Leser, die das Spiel schon komplett durchgespielt haben, und einwenden, dass sich dies später bessert, möchte ich darauf hinweisen, dass ich dies weiß. Es ist schön, dass es besser wird, und es ist cool, dass dieses Problem nicht das gesamte Spiel hindurch besteht. Aber es ist trotzdem ein Problem.
Müsste man sich nur die ersten ein oder zwei Stunden damit abfinden, dass man mit Schwertern kämpft, die aus Zucker gemacht sind, als nur so lange, bis man die erhöhte Plattform erreicht hat, auf der sich der Temple of Time befindet, wäre es ganz in Ordnung. Dieser Abschnitt des Spiels ist ein Tutorial, man trifft auf keine starken Bösewichte und es wäre eine solide Einführung in die Mechanik der Haltbarkeit (durability) und die Notwendigkeit, die Waffen immer wieder zu tauschen.
Doch das Problem ist danach noch viel zu lange vorhanden. Ich verstehe, was Nintendo hier zu tun versucht: Die Macher wollen die Spieler dazu bringen, zu improvisieren und mit indirekten Methoden zu experimentieren, Feinde auszuschalten (Bomben, Felsen, Feuer, etc.), also zu erreichen, dass die Spieler aus reiner Notwendigkeit lernen müssen, vom riesigen Waffenarsenal des Spiels Gebrauch zu machen.
Und das gelingt! Doch zugleich werden damit die Kämpfe in der frühen Phase des Spiels zu mühsamen Raufereien und die Freude über tolle Beute wird erheblich getrübt. Ich habe rund 30 Stunden gespielt (in der Geschichte bin ich noch nicht so weit vorangekommen, da ich so gerne alles erkunde) und ich habe fast den Punkt erreicht, an dem ich allen Kämpfen aus dem Weg gehe, da ich mir diesen „grind“ nur mehr sehr widerwillig antue.
Da die Waffen zu reinen Wegwerfartikeln werden, wird auch die Freude über das Finden oder Verdienen toller Waffen nachhaltig getrübt. Ich habe einige Schreine erledigt, in denen es „Bosskämpfe“ gibt, und habe dafür das eine oder andere tolle Schwert als Belohnung erhalten.
Sie sind mächtiger als die Waffen, die ich bisher hatte! Und sie machen coole Dinge! Also fange ich an, sie zu verwenden, und oh. Sie sind kaputt. Und weg. Und ich muss mich wieder mit Traveller’s Swords und zufällig gefundenen Speeren begnügen. Da Waffen (und auch Schilde) so schnell kaputtgehen, hat man kaum das Gefühl, sie wirklich zu besitzen; außerdem mindert es das Gefühl, etwas geleistet zu haben, wenn man diese Waffen erringt oder findet, da man sich ständig fragt, warum man sich überhaupt die Mühe macht, sich diese Gegenstände zu besorgen, wenn man sich nach wenigen Kampfminuten wieder mit dem gewöhnlichen Schrott begnügen muss.
Natürlich kann man die geringe Haltbarkeit vieler Waffen auch als nettes kleines Statement über die Beständigkeit sehen, als Zeichen dafür, dass alles im Spiel auf Physik basiert, und als Beweis dafür, dass man mitunter etwas opfern muss, das man liebt, um etwas zu erreichen, das man machen muss.
Das ist schön und gut, aber es gefällt mir noch immer nicht. Wenn ich in einem Videospiel nach fünf Stunden ein flammendes Schwert als Belohnung erhalte, dann möchte ich dieses flammende Schwert verwenden. Es soll erst nach ausgiebigem Gebrauch kaputtgehen, und wenn es kaputt ist, möchte ich die Möglichkeit haben, es zu reparieren.
Ich weiß, dass dies kleinliche Kritik an einem fast makellosen Videospiel ist, aber vielleicht ärgert es mich gerade deshalb so... es ist eine winzige Unebenheit, die aus einer ansonsten spiegelglatten Oberfläche herausragt. Da so gut wie alles andere an diesem Spiel perfekt ist, fallen mir natürlich die wenigen nicht perfekten Dinge besonders auf.
Wie auch immer. Das ist ärgerlich. Schwerter sollten länger halten.
du sprichst mir sowas von aus der seele!!! =D
AntwortenLöschenIch fühle mit dir und später scheint es eigentlich auch nicht besser zu werden. Gerade bei den Wächtern ist es wichtig Wächterwaffwn zu haben, aber die sind so verdammt schnell kaputt!
AntwortenLöschenMittlerweile nutze ich zwischendurch das Mastersword für alles mögliche.
Traurig ist auch, dass nicht mal der Hyrule Schild unendlich hält auch wenn er der beste Schild im Spiel ist. Sehr sehr schade. Das nimmt mit tatsächlich einen t Eil vom Spaß am Spiel.